Gemeinde Eching:Handys sammeln und Kühlschränke tauschen

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Auch eine Sammelstelle für gebrauchte Handys gehört zum Konzept. (Foto: Hartmut Pöstges)

Eching hat sich einen umfassenden Maßnahmenkatalog für sein kommendes Klimaschutz-Konzept gegeben und investiert dafür rund 70 000 Euro.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Sammelstellen für Handys oder eine Tausch-Aktion für Kühlschränke. Förderung von privaten Solaranlagen und energetische Ertüchtigung aller Gemeinde-Immobilien. Aufbau eines Car-Sharing-Systems und eines Verleihs für Fahrräder, die Installation von "Klima-Paten", ein Klima-Team im Rathaus: Eching hat sich einen umfassenden Maßnahmenkatalog für sein kommendes Klimaschutz-Konzept gegeben.

Der neue Klimabeirat der Gemeinde und das Klimaschutz-Management im Rathaus haben den mehrseitigen Katalog mit über 50 Einzelpunkten entwickelt, der Gemeinderat hat ihn nun einstimmig durchgewunken. Nach einem Check mit dem Bundesumweltministerium, von dem das Konzept gefördert wird, soll der Katalog final verabschiedet werden.

Praktische Möglichkeiten

Die Klimaschutzmaßnahmen zeigen auf den sechs Themenfeldern der Arbeitsgruppen im Klimabeirat die praktischen Möglichkeiten auf, die der Gemeinde zu Gebote stehen, um kurz-, mittel- und langfristig den Energieverbrauch zu senken und Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Im Gemeindehaushalt für 2023 sollen bereits 70 000 Euro eingeplant werden, um erste Maßnahmen umzusetzen.

Dazu gehören etwa verwaltungsinterne Abläufe wie ein Kriterien-Katalog für Bebauungspläne, der Ansatz, auf eigenen Liegenschaften mehr Photovoltaik anzubringen, oder auch die Optimierung der Innenbeleuchtung. Sammel-Aktionen für ausrangierte Handys oder Laptops sollen eingerichtet werden, das Bildfür eBikes soll ein Fördersystem aufgebaut, ein regionaler Einkaufsführer zusammengestellt oder örtliche Betriebe mit Aufklärungskampagnen für Klimaschutz sensibilisiert werden.

Preise für klimafreundliches Verhalten

Als mittelfristige Projekte sind etwa angedacht, für klimafreundliches Verhalten Preise auszuloben, Energie-Scouts oder Klima-Paten anzulernen, das Beratungsangebot zu erweitern, Klimaschutzprojekte an Schulen zu initiieren, Eching als "Plastikfreie Stadt" zu zertifizieren oder einen Mobilitätstag und Klimafeste einzuführen.

An Fernzielen größerer Tragweite sind aufgelistet, eigene Liegenschaften zu optimieren und den Fuhrpark des Gemeindebauhofs umzurüsten, ein Netzwerk für klimafreundliche Mobilität aufzubauen, Photovoltaik- und Windenergie zu erschließen und eventuell auch Tiefen-Geothermie zu erschließen.

Nicht zu viel Angst haben

Der Gemeinderat hat sich mit dem Einzelmaßnahmen noch nicht im Detail befasst. Christoph Gürtner (FW) skizzierte etwa, dass er "zwei Drittel positiv findet, ein Drittel problematisch". Deshalb war auch das einhellige Bemühen, sich nicht zu stark zu verpflichten. Speziell für den Etat 2023 wollte man sich noch nicht konkret festlegen.

Dem Klimabeirat wurde so einstimmig signalisiert, auf dieser Basis weiter arbeiten zu können. Vor einer endgültigen Fixierung muss das Papier aber nochmal in den Gemeinderat. Auch die Verwendung der 70 000 Euro wird bei den Etat-Beratungen erst noch festgelegt. Lena Haußmann (Grüne) appellierte angesichts der Einwände zur Vorsicht an die Kollegen, "nicht zu viel Angst zu haben". Sie freue sich, "dass wir damit anfangen".

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