Corona im Landkreis Freising:Der Ansturm auf die Spritze lässt nach

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Im Freisinger Impfzentrum arbeitet man nur noch in einer Schicht. Von 350 Terminen wurden am Mittwoch nur 50 gebucht.

Von Gudrun Regelein, Freising

Inzwischen sei es deutlich ruhiger geworden, sagt Hubert Böck, stellvertretender Leiter des Impfzentrums in Freising. Nach dem Ansturm in den Monaten Oktober bis Januar, als täglich etwa 600 Menschen von früh morgens bis spät abends geimpft werden wollten, sei die Zahl der Impfungen nun wieder deutlich nach unten gegangen. Am Mittwoch beispielsweise habe man 350 Termine angeboten, nur 50 aber seien gebucht worden. Auch bei den Terminen für Kinder, die immer an zwei Nachmittagen stattfinden, gebe es mittlerweile etliche, die nicht vergeben wurden. Wer sich sehr kurzfristig für eine Impfung entscheide, habe zumindest keine Wartezeit zu befürchten.

Nach wie vor sei Biontech der gefragteste Impfstoff, berichtet Böck. "An Tagen, an denen dieser zum Einsatz kommt, haben wir eine größere Nachfrage." Die meisten Personen kämen wegen der Auffrischung, der Booster-Impfung. "Aber dazwischen haben wir schon auch immer solche, die sich ihre Erst- oder Zweitimpfung abholen." Inzwischen habe man das Personal im Impfzentrum reduziert: Statt wie früher zwei Schichten - eine Früh- und eine Spätschicht - gebe es nun nur noch eine.

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Impfbus bald wieder im Landkreis unterwegs

Auch in der Gemeinde Au ist die Nachfrage gesunken. Nach dem 15. Februar werde das dortige Impfzentrum geschlossen. Das liege aber mit daran, dass die Räumlichkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen würden - dort werde wieder eine Arztpraxis ihren Betrieb aufnehmen. In Zolling wird die Impfpraxis zwar nicht geschlossen, aber: "Auch dort werden wir bald die Kapazitäten reduzieren." Dafür werde demnächst wieder der Impfbus im Landkreis unterwegs sein, berichtet Böck. "Dafür werden Termine vergeben, oder man kann spontan vorbeikommen." Zudem werde man als aufsuchendes Angebot mit dem mobilen Impfteam beispielsweise Seniorenheime oder die Hochschule besuchen.

Der Boosterschwung sei abgeflaut, bestätigt auch Robert Stangl, Pressesprecher im Freisinger Landratsamt. "Und damit gehen die Impfzahlen grundsätzlich herunter." Er könne nur an alle, die bislang keine Drittimpfung haben, appellieren, dieses Angebot wahrzunehmen. "Dadurch ist der Impfschutz deutlich erhöht - auch gegen Omikron." Erfreulich aber sei, dass die im Impfzentrum angebotene Beratung Erfolge zeigt. "Offensichtlich wird vielen Skeptikern dadurch die Angst genommen."

Landkreis sieht Erfolge bei Erstimpfung

So gab es in den vergangenen drei Wochen jeweils zwischen 150 und 160 Erstimpfungen. Der ursprünglich für Januar angekündigte Totimpfstoff Novavax werde nun aber erst im März ausgeliefert. "Wir haben die Hoffnung, dann doch noch zusätzlich den ein oder anderen zu erreichen, der jetzt noch zögert", sagt Stangl. Auch für dieses Vakzin werde es bestimmte Tage geben, an dem es zum Einsatz kommt.

Derweil steigt die Inzidenz im Landkreis Freising weiter an: An diesem Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner bei 1930,5. Insgesamt wurden Stand 3. Februar 26 055 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, 181 Menschen verstarben an oder mit dem Virus.

© SZ vom 04.02.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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