FC Bayern München:Der schwule Präsident des FC Bayern

Lesezeit: 5 min

Angelo Knorr litt darunter, dass er seine Homosexualität nicht ausleben konnte. (Foto: Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)

Angelo Knorr trieb die Professionalisierung der Bayern entscheidend voran. Trotzdem trat er 1913 zurück - seine sexuelle Orientierung drohte, dem Ruf des Vereins zu schaden. Der Autor Anton Löffelmeier hat die Lebensgeschichte Knorrs erforscht.

Interview von Gerhard Fischer, München

Heute herrscht in Deutschland ein liberales Klima, was Homosexualität angeht. Vom 1. Oktober an gibt es die "Ehe für alle", lesbische und schwule Paare können heiraten. Vor mehr als 100 Jahren war das ganz anders, wie auch das Beispiel Angelo Knorr zeigt. Der schwule Präsident des FC Bayern (1907 bis 1913) wurde verhaftet, musste sein Amt bei den Bayern aufgeben und litt darunter, dass er seine Homosexualität nicht ausleben konnte. Er wurde depressiv und starb bereits mit 50 Jahren. Anton Löffelmeier, 57, Historiker im Stadtarchiv und Autor (unter anderem "Die Löwen unterm Hakenkreuz") hat das Leben Knorrs als Erster erforscht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: