Fünf für München:2,5 Millionen für den einen, Schoki für die anderen

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Professor Fabian Theis von der Technischen Universität München. (Foto: Astrid Eckert/TU München)

Professor Fabian Theis von der TU erhält den Leibniz-Preis, die Pflegekräfte an der Klinik in Harlaching einen Adventskalender - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Gerhard Fischer und Julia Schriever

Brillanter Kopf

Fabian Theis gilt als ein weltweit führender Pionier auf dem Gebiet der Datenwissenschaften in der Biomedizin. Nun erhält er den Leibniz-Preis, den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Theis, Jahrgang 1976, hat neue Methoden zur biomedizinischen Datenanalyse entwickelt, insbesondere für die Einzelzell-Genomik. Zu den jüngsten Entwicklungen in diesem Feld gehören Methoden zur RNA-Sequenzierung einzelner Zellen in großen Pools. Theis hat dafür auf Basis von Künstlicher Intelligenz Software-Pakete entwickelt, die helfen, aus diesen Daten biomedizinische Einsichten zu gewinnen. Anwendung findet dies etwa in der Zellforschung, in der medizinischen Diagnostik und Therapieentwicklung. Aktuell spielt die Technologie eine große Rolle bei der Untersuchung der zellulären Veränderungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion.

"Professor Theis ist ein brillanter Kopf, der die Mathematik und Informatik mit der Medizin verbindet", lobte TUM-Präsident Thomas Hofmann. Seine Forschung diene dazu, die Bekämpfung von Krankheiten zu verbessern und zu beschleunigen. Seit 2009 ist Theis an der TU München. Seit 2013 ist er zudem Direktor des Instituts für Computational Biology am Helmholtz Zentrum München. Theis hat Mathematik und Physik studiert und in Biophysik an der Uni Regensburg promoviert, wo er 2008 auch habilitierte. Parallel promovierte er 2003 in Informatik an der Uni Granada. Stolz ließ Wissenschaftsminister Markus Blume wissen: Bayern liege bei der Anzahl der ausgezeichneten Forscher bundesweit vorn. Allein seit 2016 habe es hier 20 Leibniz-Preisträger gegeben. Das Preisgeld von 2,5 Millionen Euro können die Wissenschaftler bis zu sieben Jahre lang zu Forschungszwecken verwenden. Theis wird damit wohl seinem Ziel etwas näherkommen, die Vielfalt von Zelltypen im menschlichen Körper zu beschreiben und Wirkungen von Arzneimitteln im Computer nachzubilden.

Süße Tat

Kinderärztin Lisa Wiederer. (Foto: Klaus Krischock/München Klinik)

Kleine, kollegiale Aufmerksamkeiten können viel bewirken, dachte sich das Team der Kinderärzte der München Klinik Harlaching und hat für seine Pflege-Kolleginnen und -Kollegen einen Adventskalender gebastelt. Eine der Initiatorinnen ist Lisa Wiederer, Ärztin an der Kinderklinik: Die Pflege-Kollegen seien in dieser Jahreszeit ganz besonders belastet. "Wir hoffen, ihnen mit dieser Aufmerksamkeit zumindest eine kleine Freude machen zu können." In Säckchen wartet jeden Tag bis Weihnachten eine Überraschung auf die diensthabenden Pflegekräfte: viel Süßes wie Schokolade, Riegel, Kekse. Bei den Kollegen sei die Freude über diese Geste riesig gewesen, heißt es aus dem Krankenhaus.

Schwaches Herz

Männer leben oftmals ungesünder als Frauen und leiden deshalb auch häufiger an Herz-/Kreislauf-Erkrankungen. Nils Postel, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin und Infektiologe, kennt diese Problematik aus seinem Berufsalltag und setzt sich für mehr Aufklärung ein. Der Präventionsmediziner benennt klar einige Ursachen dafür: 60 Prozent aller Männer seien übergewichtig. Viele bewegten sich zu wenig, rauchten und gingen zu selten zu Vorsorge-Untersuchungen. "Dabei erhöhen unentdeckte Krankheiten wie beispielsweise eine Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck oder eine Zuckererkrankung das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich", sagt Postel. Am Dienstag, 13. Dezember, spricht Postel im Münchner Schwulenzentrum Sub, Müllerstraße 14, über neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Zu erwarten sind von ihm auch Tipps, was man vorbeugend tun kann. Postel hat in Hamburg und Berlin Medizin studiert und sich im Auguste-Viktoria-Klinikum und beim Mediziner Hans Jäger in München in Infektiologie weitergebildet. Seit 2013 ist er als Infektiologe anerkannt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Männer-Akademie des SUB statt. In den nächsten Wochen sind jeden zweiten Dienstag im Monat Vorträge zur Männer-Gesundheit geplant. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Neue Frau

Eva-Maria Kern wird die neue Präsidentin der Uni der Bundeswehr. (Foto: Christian Siebold/UniBw M)

Eva-Maria Kern, 51, wird die neue Präsidentin der Universität der Bundeswehr München. Zum 1. Januar löst sie Merith Niehuss, 68, ab, die nach 17 Jahren in den Ruhestand geht. Kern, in Salzburg geboren, ist Ingenieurin und wurde 2007 auf die Professur für Wissensmanagement und Geschäftsprozessgestaltung an die Universität der Bundeswehr berufen. Sie übernahm seitdem zahlreiche Führungspositionen: Dekanin der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Senatsvorsitzende der Universität und Vizepräsidentin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und nachhaltige Entwicklung. Am 19. Dezember bekommt Eva-Maria Kern in Berlin ihre Ernennungsurkunde von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht überreicht. Vorgängerin Merith Niehuss erhält dann ihre "Zurruhesetzungsurkunde".

Anleitender Job

Oberste Religionspädagogin: Tatjana Winkel. (Foto: privat)

Die Religionspädagogin Tatjana Winkel, 57, wird neue Leiterin des Schulreferats im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis München/Oberbayern und im Dekanatsbezirk München. Winkel wird damit für den Unterricht aller Religionslehrkräfte im Schulreferat verantwortlich sein und auch eng mit den Verantwortlichen des Ordinariats der Erzdiözese München und Freising zusammenarbeiten. Derzeit ist sie Fachberaterin für Religionspädagoginnen und Religionspädagogen; außerdem unterrichtet sie selbst. In München besuchen fast 40 000 Schülerinnen und Schüler jede Woche den evangelischen Religionsunterricht. Für sie sei der Religionsunterricht ein wichtiges Element für die Basis eines respektvollen Umgangs in der Gesellschaft, sagt Winkel. Sie wird ihre neue Stelle am 1. März 2023 antreten. Winkel folgt auf Volker Lehmann, der in den Ruhestand geht.

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