Erding: Kommunalwahl 2020:Parteien spielen keine Rolle

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In den vier Holzlandgemeinden treten die Bewerber für den Gemeinderat jeweils auf einer gemeinsamen Liste an. Die Bürgermeisterkandidaten von Inning am Holz, Hohenpolding, Steinkirchen und Kirchberg haben keine Konkurrenz

Von Gerhard Wilhelm, Erding

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(Foto: Renate Schmidt)

In einer Verwaltungsgemeinschaft sind die Gemeinden Hohenpolding,...

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(Foto: Renate Schmidt)

...Inning am Holz,...

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...Kirchberg und...

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...Steinkirchen zusammen gefasst. Bekannter sind sie unter dem Namen Holzlandgemeinden.

Das Holzland umfasst in etwa das Gebiet der Gemeinden Hohenpolding, Inning am Holz, Kirchberg und Steinkirchen. Seinen Namen hat es von seinem Baumreichtum, der im ansonsten eher waldarmen Landkreis Erding auch heute noch überdurchschnittlich ist. Das Erdinger Holzland gilt als ein traditionsreiches, bäuerlich geprägtes Siedlungs- und Kulturland, in dem immer noch weitgehend Land- und Forstwirtschaft betrieben wird. Die vier Gemeinden sind in einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengefasst. Und einheitlich sind sie auch in einem Punkt, was die Kommunalwahl angeht: Parteien spielen keine Rolle, es gibt nur jeweils eine Liste.

Hohenpolding

Alfons Beilhack kandidiert in Hohenpolding für das Bürgermeisteramt. (Foto: Renate Schmidt)

Knapp 1600 Einwohner hat die Gemeinde Hohenpolding. Seit 2002 ist dort Heribert Niedermaier Bürgermeister. Als er bekannt gab, dass drei Amtsperioden reichen, wurden mehrere Namen, vor allem aus dem Gemeinderat, als seine Nachfolger gehandelt. Alfons Beilhack (51) aus Hut und als Dreher und Mesner, Pfarrgemeinderat und langjähriger Spieler des Theatervereins bestens bekannt, machte das Rennen. Der Parteilose gehört bisher nicht dem zwölfköpfigen Gemeinderat an. Da Beilhack keinen Gegenkandidaten hat, ist ihm der Posten als ehrenamtlicher Bürgermeister sicher. In der ersten Zeit will ihm aber Niedermaier zur Seite stehen. Zur Wahl gibt es auch beim zwölfköpfigen Gemeinderat wenig Auswahl, nur eine Art Blockliste, die offene Liste "CSU und Freie Wählerschaft Hohenpolding".

Liste "CSU und Freie Wählerschaft Hohenpolding": Helmut Eibl, Lambert Forster, Franz Neumaier, Josef Lechner jun., Klaus Reiter, Joachim Bauer, Maria Bachmaier, Florian Pleiner, Ulrike Karl, Josef Wimmer jun., Thomas Hierl, Margit Niedermaier, Bernhard Hochwascher, Gabi Buchner, Florian Feckl, Jakob Rott jun., Elisabeth Niedermaier, Michael Hettenkofer, Robert Heilmaier, Manuel Beilhack, Monika Kronseder, Thomas Dax-Schneider, Wolfgang Meier, Georg Oberwallner.

Inning am Holz

Michaela Mühlen wird Bürgermeisterin in Inning am Holz bleiben. (Foto: privat)

Seit der Kommunalwahl 2014 ist Michaela Mühlen Bürgermeisterin in Inning am Holz, das sogar nur rund 1500 Einwohner hat. Die verheiratete Mutter eines Sohnes sowie studierte Sozialpädagogin und Familientherapeutin ist eloquent und beliebt in der Gemeinde. "Es war keine schwere Entscheidung weiterzumachen", sagte die amtierende ehrenamtliche Bürgermeisterin nach der Aufstellungsversammlung der Kandidatenliste des Bürgerforums Inning. Neben Mühlen kandidieren acht von zwölf aktuellen Gemeinderäten erneut. Insgesamt hat man darauf geachtet, dass die Kandidaten - darunter sieben Frauen - einen "Querschnitt" der Bevölkerung abbilden - Akademiker, Handwerker, Vereine, Organisationen sowie Jung und Alt. Die ersten sechs Listenplätze, gesetzt aus den sechs momentanen Gemeinderäten, die sich zur Wiederwahl stellen, wurden als im Block gewählt.

Bürgerforums Inning: Maria Tristl, Josef Fenk, Zeno Heller, Johann Schumertl, Matthias Huber, Matthias Osterloher, Korbinian Naderer, Josef Selmaier, Sebastian Blattenberger, Katrin Reiser, Martin Angermaier, Andreas Niederreiter, Christina Zehetner, Sebastian Kräutler, Brigitte Heidner, Norbert Gruber, Markus Wegmann, Christine Heinemann, Manuela Ortner, Andreas Zimmer, Arnulf Baumeister, Caroline Schink und Gerrit Henschke.

Kirchberg

Dieter Neumaier ist der einzige Bürgermeisterkandidat in Kirchberg. (Foto: Renate Schmidt)

An SED-Zeiten erinnert das Wahlergebnis von Dieter Neumaier zum Bürgermeisterkandidat der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kirchberg (UWK) und der Allgemeinen Wählergemeinschaft Kirchberg (AWK): es gab keine einzige Gegenstimme, bei drei ungültigen Stimmen. Er wird Nachfolger von Hans Grandinger, der nach 24 Jahren aus familiären und gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl antritt. Neumaier will bereits angestoßene Projekte wie den Bau des Bürgersaales weiterführen und die Infrastruktur ausbauen. Zuversichtlich zeigte er sich, dass man in Kirchberg weiterhin "zusammen hält und zusammen hilft". Dazu gehörten die Vereine als "kulturelles Rückgrat der Gemeinde". Und man hält zusammen: bereits zum vierten Mal in Folge einigten sich beide Wählergemeinschaften auf eine gemeinsame, parteilose Liste. Da Kirchberg mittlerweile mehr als 1000 Einwohner hat, sitzen im nächsten Gemeinderat zwölf statt wie bisher acht Personen.

Dieter Neumaier, Irmi Oberndorfer, Martin Strobl, Paul Sedlmaier, Michael Huber, Anton Rasthofer, Jan Adelsberger, Marcus Grabrucker, Robert Retzer, Andrea Ismaier, Markus Schweiger,Georg Strohmaier jun., Florian Müller, Martin Grandinger, Johannes Bauer, Bernhard Picker, Lorenz Oberndorfer jun., Carola Stangl, Angelika Weber, Bernadette Scheckenhofer, Johannes Floßmann, Monika Eifert, Martin Angermeier und Anna Reinbold.

Steinkirchen

Hans Schweiger will in Steinkirchen Bürgermeister werden. (Foto: Renate Schmidt)

Seit 2008 ist Ursula Eibl Bürgermeisterin der knapp 1300 Steinkirchener. Diesmal stellt sie sich aber nicht mehr zur Wahl, sondern kandidiert auf der CSU-Liste für den Kreistag. Ihr Nachfolger wird, da er der einzige Bürgermeisterkandidat in Steinkirchen ist, Hans Schweiger. Er ist seit 17 Jahren Gemeinderat, davon zwölf Jahre Zweiter Bürgermeister. Der 56-jährige Landwirtschaftsmeister aus Deuting will sich für einen moderaten Siedlungsbau, den Schuldenabbau und mehr Arbeitsplätze einsetzten. An die Spitze der einzigen Liste, der Überparteilichen Wählergemeinschaft Steinkirchen, steht Manfred Hofmaier, der seit zwölf Jahren im zwölfköpfigen Gemeinderat ist. Platz zwei belegt Stefan Bart, der auf 18 Jahre kommt. Die erste Frau auf der Liste ist auf Platz drei die 28-jährige Stephanie Maier.

Manfred Hofmaier, Stefan Bart, Stephanie Maier, Florian Wieser, Jürgen Baumgartner, Hans Ertl, Bernhard Götz, Dieter Brenninger, Peter Empl, Sebastian Reiser, Claudia Vielberger, Johann Angermaier jun., Johann Deutinger (war gleichauf mit Angermaier und ließ diesem den Vortritt), Tobias Wegmann, Josef Lallinger jun., Korbinian Eibl jun., Claudia Klobensteiner, Kurt Hartl, Simon Irl, Dominik Huber, Angelika Reindl, Max Bruckmaier, Günter Wimmer, Manuel de Oliveira.

© SZ vom 26.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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