Vererbung von Mietshäusern:"Das Problem ist, dass das Finanzamt immer so tut, als wollten Erben verkaufen"

Lesezeit: 2 min

Hätte das ererbte Haus beinahe verkaufen müssen: Vermieter Wolfgang Donhärl. (Foto: Robert Haas)

Wenn im teuren München Mietshäuser vererbt werden, fällt die Steuerlast mitunter sehr hoch aus - und zwingt die Erben zum Verkauf. Ein Beispiel aus der Au.

Von Sebastian Krass

Kürzlich hat Wolfgang Donhärl mit seiner Schwester noch einmal nachgerechnet, und die beiden sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: "Wenn unsere Mutter nicht 2017, sondern in diesem Jahr gestorben wäre, dann hätten wir das Haus nicht halten können." Sie hätten das Mietshaus an der Aurbacherstraße 1 in der Au verkaufen müssen - nur um die Erbschaftssteuer bezahlen zu können. Vermutlich wäre es an einen Investor gegangen, mit den bekannten Folgen: Sanierung, Mieterhöhung, Verdrängung der alten Hausgemeinschaft. Es ist - das ist wichtig zu betonen - ein Gedankenspiel, das Donhärl keineswegs pietätlos gegenüber der eigenen Mutter meint. Es soll lediglich veranschaulichen, wie Immobilieneigentum, Erbschaftssteuer und der Schutz von Mieterinnen und Mietern zusammenhängen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusErbschaft
:Omas Häuschen ist nur noch schwer zu halten

Was viele nicht wissen: Von 2023 an wird es drastisch teurer, eine Immobilie zu vererben. Bei Betroffenen, Steuerberatern und Notaren herrscht gerade Torschlusspanik.

Von Harald Freiberger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: