Verkehr in Vaterstetten:Langsamer in die Bäume

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Für Radler und Fußgänger soll der Weg zum Vaterstettener Kletterwald sicherer werden, an der Ottendichler Straße gilt bald Tempo 60. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Vor dem Vaterstettener Kletterwald in der Ottendichler Straße gibt es künftig ein Tempolimit - beantragt wurde das schon vor drei Jahren.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung hat ja schon dem Namen nach etwas mehr Langsamkeit zum Ziel - da passt es eigentlich gut, dass es einige Jahre gedauert hat, bis an der Ottendichler Straße vor dem Kletterwald Tempo 60 eingeführt wird. In den kommenden Wochen würden die Schilder aufgestellt, dies war nun im Bau- und Straßenausschuss des Vaterstettener Gemeinderates zu erfahren.

Beantragt wurde das Tempolimit bereits im März 2021 von der SPD-Fraktion. Hintergrund ist, dass die Einfahrt zu der beliebten Freizeiteinrichtung außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegt, dort also 100 gefahren werden darf. Dies, so die Begründung des Antrages damals, sei für Radler und Fußgänger nicht ungefährlich.

Außerdem sei es strenggenommen sogar verkehrswidrig, wenn nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer an der Stelle die Straße überqueren, weshalb in dem Antrag auch der Einbau einer Querungshilfe, also einer Verkehrsinsel gefordert wurde. Der Antrag beides auf Machbarkeit zu prüfen, wurde damals im Ausschuss ohne Gegenstimmen angenommen.

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Dass es nun knapp drei Jahre gedauert hat, bis das Tempolimit kommt, habe damit zu tun, dass ein solches vom Landratsamt in Ebersberg bisher immer wieder abgelehnt wurde, sagt Bauamtsleiterin Brigitte Littke auf Nachfrage. Die Bestrebungen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung gebe es sogar noch länger, bereits während der Bauleitplanung für den Kletterwald sei diese überlegt worden - aber auch da habe das Landratsamt Einspruch eingelegt.

Man habe seitens der Gemeinde mittlerweile erneut geprüft, ob man an der Stelle Tempo 60 anordnen dürfe, so Littke, und dabei auch gewissermaßen einen Präzedenzfall zu Hilfe genommen. Denn jenseits der Gemeinde- und Landkreisgrenzen vor der Kleingartenkolonie in Haar gibt es bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch der Kletterwald-Betreiber habe sich ans Landratsamt gewandt mit der Bitte, einem Tempolimit vor seinem Betrieb nicht zu widersprechen.

Was den zweiten Teil des Antrages - die Verkehrsinsel - angeht, da sei noch nichts entschieden, so Littke. Dies hat auch damit zu tun, dass derzeit eine Änderung des Bebauungsplanes für den Kletterwald in Arbeit ist. Im November wurde über eine Erweiterung des Parkplatzes, der Bogenschießanlage und der Außengastronomie entschieden, der Antrag ging mit knapper Mehrheit durch. Im Zuge der nun laufenden Bauleitplanung gehe es auch um die Frage, ob eine Querungshilfe und damit verbunden eine Aufweitung der Straße nötig ist, so die Bauamtsleiterin.

Dies kann noch etwas dauern, kurzfristig etwas mehr Sicherheit soll darum das Tempolimit bringen. Die entsprechenden Schilder sollen in zwei bis drei Wochen stehen, außerdem weitere, die auf querende Fußgänger und Radler hinweisen.

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