U18 Bundestagswahl im Landkreis Ebersberg:Ebersberger Jugend wählt Grün

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Dürfte die Generation von "Fridays for Future" - hier bei einer Demo in Grafing - bereits wählen, würden vor allem die Grünen profitieren. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Die Ökopartei hat bei den unter 18-Jährigen deutlich die Nase vorn. Zwei andere Parteien bekommen einen Dämpfer.

Annalena Baerbock hätte sicher ihre helle Freude an diesem Ergebnis: Im Wahlkreis Erding-Ebersberg haben die Grünen die Nase vorn, jedenfalls bei der U 18-Bundestagswahl, deren Ergebnisse jetzt schon bekannt gegeben worden sind. Zwischen 14. und 17. September haben 1879 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Ebersberg ihre Stimme abgegeben. Im Landkreis Erding waren es 398 junge Menschen. Das entspricht einer Gesamtzahl von 2277 Kindern und Jugendlichen. Eine so hohe Wahlbeteiligung im Rahmen der U 18-Wahl gab es im Wahlkreis Erding- Ebersberg bisher noch nie, wie die Veranstalter in einer Pressemitteilung informieren. Im Landkreis Ebersberg konnten neben zwei Jugendzentren acht Schulen gewonnen werden, wodurch eine große Zahl an jungen Menschen die Möglichkeit bekam sehr niederschwellig an die Wahlurnen zu treten.

Die Ergebnisse der Zweitstimme aus dem Wahlkreis Erding-Ebersberg, welche sich aus zehn Wahllokalen im Landkreis Ebersberg und vier Wahllokalen im Landkreis Erding zusammensetzen, stehen nach Auszählung aller Stimmen fest: Die Grünen haben mit 25,71 Prozent im Landkreis Ebersberg die meisten Stimmen gewonnen. Danach folgen die CSU mit 21,98 Prozent, die SPD mit 14,1 Prozent, die FDP mit 11,5 Prozent und die Tierschutzpartei mit 6,39 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen im Landkreis auf insgesamt 20,33 Prozent der Stimmen. Im Landkreis Ebersberg sind das aufgeschlüsselt: die AfD (3,78 Prozent), die Linke (3,03 Prozent), die Piraten (1,97 Prozent), Die Partei (1,6 Prozent), die ÖDP (1,44 Prozent), die Basis (0,9 Prozent), Gesundheitsforschung (0,75 Prozent), Bayernpartei (0,75 Prozent), Volt (0,75 Prozent), III. Weg (0,64 Prozent) und das Team Todenhöfer mit 0,37 Prozent.

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Im Landkreis Ebersberg sammelten sechs der zehn Wahllokal auch die Erststimme. So konnten insgesamt 642 Kinder und Jugendliche eine Stimme für die Direktkandidatinnen- und kandidaten abgeben. Im Landkreis Erding gaben alle 398 junge Menschen die Erststimme ab. Das Ergebnis der Erststimme ist dem der Zweitstimme in der Gesamtübersicht und in Bezug auf den Landkreis Ebersberg recht ähnlich: Die Grünen liegen auch hier mit 25,35 Prozent vorn, danach folgen die CSU mit 23,46 Prozent, die SPD mit 18,9 Prozent, die FDP mit 11,18 Prozent, die Linke mit 6,61 Prozent, Freie Wähler mit 2,83 Prozent, die ÖDP mit 3,15 Prozent, die AfD mit 2,99 Prozent, die Basis mit 1,87 Prozent und die Bayernpartei kommt auf 1,73 Prozent.

"Die U 18-Bundestagswahl zeigt einmal mehr: Kinder und Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Meinung vertreten. Wir sind besonders froh, dass wir bereits so viele Schulen für eine Teilnahme an der U 18-Wahl begeistern konnten, bei der nächsten Wahl holen wir hoffentlich alle weiterführenden Schulen im Landkreis ins Boot", so Leonhard Martz, Referent für Jugendarbeit beim Kreisjugendring Ebersberg, in einer Pressemitteilung. Die große Zahl an jungen Wählerinnen und Wählern bei der U 18-Wahl gibt seiner Ansicht nach der Forderung des Bayerischen Jugendrings (BJR), das Wahlalter auf 14 Jahre zu senken, neues Gewicht. Die Wahl wurde im Landkreis Ebersberg durch den Kreisjugendring in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie, der Katholischen Jugendstelle, Bunt statt Braun und dem Bündnis Respekt@Poing organisiert.

© SZ vom 22.09.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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