Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche:Pfarrer missbrauchte Ministranten - und blieb im Amt

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Pfarrer Alfons Langwieder war bis 1997 in der Poinger Pfarrei Sankt Michael tätig, 2017 ist er gestorben. Nun wird bekannt, dass er minderjährige Ministranten missbraucht hat. (Foto: Christian Endt)

Der Geistliche einer Poinger Pfarrei erhielt wegen eines Übergriffs einen Strafbefehl, ohne Folgen für seine Arbeit. Nachdem sich ein zweites Opfer gemeldet hat, sucht die Erzdiözese München und Freising nach möglichen weiteren Betroffenen.

Von Johanna Feckl, Poing/München

Es ist eine schockierende Nachricht, mit der sich der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising Christoph Klingan am Wochenende an die Mitglieder der Poinger katholischen Pfarrgemeinde gewandt hat: Der langjährige ehemalige Pfarrer Alfons Langwieder soll während seiner Tätigkeit in der Poinger Pfarrei St. Michael bis Ende der 1990er-Jahre mindestens in zwei Fällen schweren sexuellen Missbrauch an damaligen Ministranten begangen haben. Es gebe Hinweise auf weitere Betroffene. Und: Dem damaligen Generalvikar Gerhard Gruber waren die Vorwürfe bekannt - Langwieder durfte trotz einer strafrechtlichen Verurteilung weiter tätig sein. "Die geschilderten Fälle erschüttern und beschämen mich", schreibt Klingan in einem Aushang, der auf der Homepage der Pfarrgemeinde sowie im Schaukasten an der St. Michael Kirche zu lesen ist.

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