Missbrauchsfälle in Poing:Es braucht keine Namen

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Missbrauch grell beleuchten? Das scheint der katholischen Kirche immer noch schwerzufallen. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Das Erzbischöfliche Ordinariat sollte künftig klarer kommunizieren: Nach so vielen Jahren der Aufarbeitung von Missbrauch durch Geistliche ist es erschreckend, dass so missverständlich formuliert wird.

Kommentar von Johanna Feckl, Poing/München

Dass es Missbrauchsfälle von Geistlichen gegenüber Schutzbefohlenen in der katholischen Kirche gibt, ist hinlänglich bekannt - so viele, dass es im Grunde nicht überraschend ist, mit der jüngsten öffentlichen Bekanntgabe des Erzbischöflichen Ordinariats in München und Freising nun die Gewissheit zu haben: Es gibt Betroffene, die zur jeweiligen Tatzeit im nördlichen Landkreis Ebersberg lebten. Doch das Ordinariat hat sich 2023, nach so vielen Jahren, seit denen Fälle und Vorwürfe bereits aufgearbeitet werden, für eine Öffentlichkeitsstrategie entschieden, die durchaus als fragwürdig bezeichnet werden darf. Und so manch eine Stimme von jemandem, der Pfarrer Alfons Langwieder persönlich kannte, wirkt sogar verstörend.

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Von Johanna Feckl

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