Wer auf der Plieninger Straße in Poing bei München unterwegs ist, hat womöglich in den vergangenen Tagen auf Höhe der Bahnunterführung ein Wahlplakat der FDP in XXL-Format gesehen. Soweit nichts Besonderes, schließlich ist am kommenden Sonntag Landtagswahl in Bayern. Nur wer da freundlich von dem Plakat für Stimmen wirbt, das ist dann schon etwas Besonderes: Weder ist es der bayerische FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen noch der FDP-Kandidat für den Stimmkreis Ebersberg, Marc Salih, der selbst Poinger ist. Stattdessen ist es Stefan Naas, FDP-Spitzenkandidat in Hessen, wo ebenfalls am Sonntag gewählt wird. Zuerst hatte die Bild Zeitung davon berichtet.
Am Telefon lacht Marc Salih am Freitagmorgen darüber. "Ich sehe das mit Humor", sagt der 49-Jährige, "wo Menschen sind, passieren eben auch mal Fehler." Offenbar seien bei einem Dienstleister, der für die Plakatierung zuständig ist, die Plakate vertauscht worden. "Es war also nicht so, dass jemand vom FDP-Kreisverband aus dem Hessen-Urlaub das Plakat mitgebracht und bei uns aufgehängt hat - da müssten wir uns dann schon etwas Sorgen machen", sagt Salih weiter und lacht.
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Eigentlich hätte an dem Standort sein bayerischer Parteikollege und FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen, der nur ein paar Kilometer weiter in Vaterstetten zu Hause ist, für Stimmen werben sollen, wie Salih sagt. Der sieht die Verwechslungsaktion auch mit Humor. So schrieb der 42-Jährige am Donnerstag auf der Social Media-Plattform X (ehemals Twitter): "Stefan, dafür schuldest du mir jetzt einen Äppelwoi!"
Marc Salih selbst hat das Plakat des hessischen Parteikollegen in seinem Heimatort noch gar nicht gesehen - der Bundespolizist ist gerade auf Dienstreise unterwegs. Er verbucht das vertauschte Plakat als interessante Erfahrung, "dass das medial so aufgegriffen wird, davon war ich schon etwas überrascht", sagt er. Andererseits: "So etwas ..." - und wieder lacht der 49-Jährige - "... hat es wahrscheinlich aber auch noch nie gegeben."