Zum 114. Mal findet dieses Jahr der Weltfrauentag statt, nämlich am Freitag, 8. März - wie seit 1921 in jedem Jahr an diesem Datum. Und wie seit vielen Jahren organisiert der Ebersberger Frauennotruf auch heuer wieder eine Veranstaltung, um für Gleichberechtigung und Feminismus einzustehen. So gab es in der Vergangenheit Diskussionsrunden, Kunstaktionen, Begegnungscafés, Pressegespräche und noch vieles mehr.
Heuer jedoch ist das alles ein wenig anders. Denn der Frauennotruf hat noch weitere Institutionen im Landkreis zusammengetrommelt, um gemeinsam gleich mehrere Events zu organisieren - mit dabei sind nun auch das Katholische Kreisbildungswerk, der Kreisjugendring, das Ebersberger Jugendzentrum sowie die Stadt Ebersberg.
Am Vorabend des Weltfrauentags am 8. März lädt ein breites Kooperationsbündnis zur "Lebendigen Bibliothek" in die Grafinger Bücherei - und entführt Besucher in die Tiefen der Sowjetunion, die Tücken von Tech-Unternehmen und in eine Geschichte von Liebe und Gewalt.
Herausgekommen sind nun mehrere Veranstaltungen sowie Aktionen. Den Startschuss macht das Kreisbildungswerk am Donnerstag, 7. März, um 19.30 Uhr in der Grafinger Bücherei mit der Veranstaltung "Frauengeschichte(n) - eine lebendige Bibliothek". Dabei erzählen drei Frauen aus dem Landkreis als "lebendige Bücher" von ihren Leben - jede mit ihrer eigenen, spannenden Geschichte.
Das Ebersberger Jugendzentrum plant eine Kunstausstellung und eine Podiumsdiskussion
Das Ebersberger Jugendzentrum lädt am Freitag, 8. März, also zum Weltfrauentag selbst, um 16 Uhr zu einer Kunstausstellung, bei der Werke junger Flinta-Kunstschaffenden - das Wort "Flinta" ist ein Akronym für die Bezeichnung von Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans und agender Personen - zu sehen sein werden. Im Anschluss folgt um 20 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema "Feminismus und Safe Space". Dabei soll es um Fragen gehen, welche unterschiedlichen Dimensionen feministischer Arbeit es gibt und ob es Konflikte unter den unterschiedlichen Organisationen, ihren Arbeitsweisen und Themen gibt beziehungsweise wie diese unterschiedlichen Dimensionen wieder zusammengebracht werden können.
Ebenfalls von Freitag, 8. März, an wollen alle Kooperationspartner eine gemeinsame Social-Media-Kampagne starten. Dabei wird jeden Tag eine "Frauengeschichte" aus dem Landkreis Ebersberg gepostet, um verschiedene Lebensentwürfe und Biografien von Frauen sichtbar zu machen. Denn gerade aus Sicht der Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs ist es nach wie vor dringend notwendig, diverse und individuelle Möglichkeiten der eigenen Lebensgestaltung anderen Frauen und Mädchen aufzuzeigen. Darüber hinaus soll auf den Social-Media-Plattformen das Thema Frauenhaus thematisiert werden - für den Landkreis Ebersberg soll noch in diesem Jahr ein eigenes eröffnen.
Zum gemeinsamen Kreativsein hat die Gruppe "Take Back The Night Café" am vergangenen Sonntag ins Ebersberger Jugendzentrum eingeladen. Am Weltfrauentag sind die Werke zum Thema Feminismus und "Safe Spaces" in einer Kunstausstellung zu sehen, danach findet eine Podiumsdiskussion statt.
Das Netzwerkgespräch des Vereins "Frauen helfen Frauen", unter dessen Dach der Frauennotruf sich befindet, am Freitag, 8. März, um 10 Uhr im Café der Grafinger Gärtnerei Köstler mit starken Frauen aus dem Landkreis Ebersberg ist allerdings leider schon ausgebucht. Zusammen mit Doris Rauscher, Landtagsabgeordnete, Lakhena Leng, Kreisrätin und Geschäftsführerin einer IT-Firma, Petra Behounek, Stadträtin und Inhaberin eines Spielwarenladens, sowie Josefine Deml, Künstleragentin und Money-Mindset-Coachin, und Petra Rawe, Geschäftsführerin einer IT-Dienstleistungsfirma, wird dort über die Rolle von Frauen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur diskutiert.
Unabhängig des Kooperationsbündnisses veranstaltet der Grafinger Grünen-Ortsverband ein Frauentreffen am Samstag, 9. März, um 9.30 Uhr. Im Café Gärtners Töchter in Grafing sind interessierte Frauen herzlich eingeladen, um sich bei Frühstück, Tee oder Kaffee auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen sowie mit den Grafinger Grünen-Stadträtinnen ins Gespräch zu kommen. Da das Grundgesetz heuer sein 75-jähriges Bestehen feiert, wird es auch einen kurzen Vortrag über das Leben von Elisabeth Selbert geben, die an der Entstehung der Verfassung maßgeblich beteiligt war. Um eine Anmeldung unter (08092) 851186 oder lay.m@gmx.de wird gebeten, aber auch Kurzentschlossene können gerne vorbeikommen.
