Grafinger Freibad:Tolle Zwischenbilanz

Lesezeit: 3 min

Dank des schönen Wetters war das Grafinger Freibad heuer bislang meist gut besucht. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

In knapp vier Wochen endet die Freibadsaison in Grafing. Bislang gab es volle Seepferdchen-Kurse, eine gut besuchte 50-Jahr-Feier mit Promi-Turmspringen und Zwölf-Stunden-Schwimmen sowie Lob für den Live-Auslastungs-Zähler und vieles mehr - alles kommt gut an.

Von Michaela Pelz, Grafing

Süßes Nichtstun mit regelmäßiger Abkühlung, Schwimmbadpommes oder Freunde treffen auf der Liegewiese - was genau den Gästen des Freibads Grafing bisher im Allgemeinen am besten gefallen hat, kann man wahrscheinlich gar nicht so genau sagen.

Für die stolzen Neu-Besitzerinnen und -Besitzer eines Seepferdchenabzeichens hingegen besteht daran sicherlich kein Zweifel. Nach einem ersten Kurs in den Pfingstferien für zehn Kinder konnten nun während der ersten beiden Augustwochen weitere 24 Mädchen und Buben in zwei Kursen unter der geschulten Anleitung von Bademeisterin Sandra Friesinger und ihrem Team die Wasserwelt erobern. Da aufgrund der Pandemie so viel Nachholbedarf bei den schulpflichtigen Kindern bestand, konnten nur die ab Sechsjährigen berücksichtigt werden.

Viel los war bei der 50-Jahr-Feier im Juli

Erst drei Jahre alt hingegen war der jüngste der 163 Teilnehmenden am vom Schwimmverein Grafing-Ebersberg (SVGE) organisierten Zwölf-Stunden-Schwimmen anlässlich der Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag des Freibades. 600 Meter der zurückgelegten Gesamtstrecke von 439 Kilometern sind dem kleinen Alexander zu verdanken. "Klar, dass wir ihn mittlerweile in den Verein aufgenommen haben, ab Herbst trainiert er bei uns", lacht Michael Krecik, sportlicher Leiter des SVGE, der sich immer über Nachwuchs freut und alle, die 25 Meter sicher schwimmen können, einlädt, sich im Verein vorzustellen. "Also quasi ab dem Seepferdchen." Die könnten es dann eines Tages vielleicht so weit bringen wie der an diesem Tag auch angetretene Gast Noah Lerch, der mit 22 Kilometern die größte Gesamtstrecke zurücklegte. Über den 18-Jährigen sagt Krecik: "Der muss das können, schließlich ist er deutscher Meister im Freiwasserschwimmen." Ein Eigengewächs hingegen ist die Zweitplatzierte, Clara Tschochner. Sie legte genau 20 Kilometer zurück, mit erst 12 Jahren.

All diese Leistungen waren ebensolche Hingucker wie die anderen Attraktionen des Fests mit Ausrüstung vom Spielkistl des Kreisjugendamts, Turmspringern der SG Stadtwerke München und Livemusik, unter anderem von der Stadtkapelle sowie der Band Rotes Motorrad.

Bei der 50-Jahr-Feier im Juli gab es auch einen Auftritt von Münchner Turmspringern ... (Foto: Peter Hinz-Rosin)
... und jenen von Stadträtin Elli Huber, die im Dirndl vom Fünfmeterbrett gehüpft ist. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Immer noch in aller Munde ist das Promi-Turmspringen, vor allem, weil Stadträtin Elli Huber im Dirndl und Vertreter des Spielmannszugs mit Lederhosen ins Becken sprangen. Wie lohnend sämtliche sportlichen Bemühungen dieses Tages waren, wird sich nach den Sommerferien herausstellen. Dann nämlich übergibt Kaufmann Martin Gruber dem Bürgermeister einen Spendenscheck zugunsten der Neugestaltung des Grundschul-Pausenhofs. Die Endsumme setzt sich zusammen aus der für jeden Sprung und jeden geschwommenen Kilometer ausgelobten Prämie.

Freibad Grafing
:Eine 50-jährige Liebesbeziehung

Zu den olympischen Spielen 1972 wurde das Grafinger Schwimmbad eröffnet. Heute ist es so beliebt wie damals. Das zeigt auch der Andrang beim großen Jubiläumsfest am Samstag.

Doch auch ganz ohne jede pekuniäre Gegenleistung wird das Bad in diesem Jahr rege genutzt. Eine genaue Bilanz kann es natürlich erst nach Abschluss der Saison geben, doch schon jetzt zeigt sich das Rathaus sehr zufrieden. Aufgrund der Witterung sei der Betrieb bisher super gelaufen und auch Zwischenfälle habe es zum Glück keine gegeben.

Die neuen Dauerkarten sind ein Erfolg

Wie eine Sprecherin sagt, habe sich "das neue Kassensystem nach den üblichen Anfangs-Anlaufschwierigkeiten als sehr gut erwiesen". Denn nun gibt es für die rund tausend Inhaberinnen und Inhaber von Saisontickets eine praktische Plastikkarte. Die wird beim Betreten des Bades am ebenfalls neuen Eingangs-Drehkreuz auf einen Scanner gelegt und schon ist man drin. Ganz ohne langes Anstehen, vor allem aber ganz ohne den lautstarken Unmut vor dem Kassenhäuschen, den früher kassierte, wer sich mit seiner Dauerkarte an der Schlange der auf Abfertigung wartenden "Normal-Besucher" vorbeischieben wollte.

Auch die befürchteten Beschwerden anderer Art blieben so gut wie aus: Die aus Energiespargründen um zwei Grad, von 26 auf 24 Grad, abgesenkte Wassertemperatur wurde naturgemäß immer dann, wenn die Außentemperatur nicht ganz so warm war, als unangenehmer empfunden, erwies sich bei schönem Wetter aber für die meisten durchaus als erfrischend. Viele sehr sportliche Schwimmer, so ist aus dem Bad zu erfahren, loben die neue Wassertemperatur sogar als "hervorragend", sei es ihnen doch bei 26 Grad oft zu warm gewesen.

Am letzten Tag gibt es Pyjamaschwimmen

Weitere Neuerungen kamen und kommen ebenfalls gut an: Das jetzt im zweiten Jahr stattfindende "Frühschwimmen" immer mittwochs von sieben Uhr an und der Live-Auslastungs-Zähler auf der Website der Stadt Grafing. Ausgesprochen praktisch auch die dort vermerkte Angabe, ob man sich bei den Öffnungszeiten am Normal- oder Schlechtwetterbetrieb orientieren muss. Denn bekanntlich kann im Landkreis Ebersberg die tatsächliche Witterung von Ort zu Ort durchaus variieren: Dann gießt es in Aßling wie aus Kübeln, während in Grafing die Sonne scheint.

Das alles kann man noch bis einschließlich 11. September genießen. Und weil das Bad dann "in den Winterschlaf" geht, wie Betriebsleiterin Sandra Friesinger mit einem Lächeln zu Protokoll gibt, wird an diesem Tag zum "Pyjamaschwimmen" eingeladen. Gut möglich, dass dieses Event dann in der Nachbetrachtung die Highlights anführen wird.

Öffnungszeiten bis 11. September: Bei schöner Witterung von 7.45 bis 20 Uhr, bei schlechter Witterung von 7.45 bis 10.30 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr. "Frühschwimmer-Mittwoch" von 7 Uhr an.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Abgedreht - Filmkulissen rund um München
:Wo der Hobeditz wohnt

Eine alte Tradition soll wiederbelebt werden. Doch wie sah die gleich noch mal aus? Von Steinhöring bis Baiern, Großhöhenrain und Unterlaus erstrecken sich die Schauplätze für die wunderbare Komödie "Das große Hobeditzn" von Regisseur Matthias Kiefersauer.

Von Michaela Pelz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: