Bayerisches Brauchtum:Dürfen die Perchten in diesem Jahr laufen?

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Sagen und die Natur sind die Quellen, aus denen die Kirchseeon Perchten schöpfen. (Foto: Christian Endt)

Die Kirchseeoner Perchten bereiten sich das ganze Jahr über darauf vor, böse Geister zu vertreiben und neues Leben zu schenken. Ein Besuch im Allerheiligsten des Brauchtums.

Von Anja Blum, Kirchseeon

Wer ins Innere der Badstube möchte, ins Allerheiligste der Kirchseeoner Perchten, muss sich bücken. Der eine mehr, der andere weniger, je nach Körpergröße. Denn diese Pforte kommt einem Zeitreiseportal gleich, sie ist die Schwelle in eine Vergangenheit, in der die Menschen noch kleiner waren. In der sie kein elektrisches Licht hatten, keine Heizkörper und keine Bildschirme, die sie ablenken hätten können vom Geschehen da draußen. In denen der Winter und vor allem der Jahreswechsel eine ganz besondere Zeit waren, eine voller Ängste nämlich. Dunkelheit, Kälte und Stürme setzten Mensch und Tier zu, der Frühling schien in ungewisser Ferne. Das ließ die Leute zusammenrücken und nach "Erklärungen" suchen, nach hoffnungsvollen Mythen und tröstlichen Geschichten, sowie nach schützenden, Heil bringenden Ritualen.

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