Startup startet Projekt:Jetzt wird am Grafinger Marktplatz umgebaut

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Die Gründerinnen von "Zamworking" Gabriele Köhler und Lisa Lohoff sowie Christoph Müller (von links) von der Firma Cadfem, welche die neue Grafinger Co-Working-Gesellschaft unterstützt. (Foto: Christian Endt)

Ein Startup sichert sich die langfristige Nutzung der Räume im Ortszentrum.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Vor ein paar Tagen erst hatte das Grafinger "ZamWorking" seine Pop-up-Flächen in der Griesstraße eröffnet und die ersten Mieter waren eingezogen. Jetzt ist das erste Coworking im Landkreis auch seinem eigentlichen Ziel deutlich näher gekommen: Die Mietverträge für die langfristigen Räumlichkeiten über dem "Kipfelsberger" am Marktplatz sind unterschrieben. Das Stockwerk wird nun ausgebaut und hergerichtet - in Richtung Spätsommer soll es dort losgehen.

"Dass wir in nur sechs Monaten so weit gekommen sind, hat nur mit Unterstützern geklappt, die an unsere Idee geglaubt haben - und einer riesigen Portion Glück", freut sich Gaby Köhler, eine der beiden Gründerinnen. Und die andere, Lisa Lohoff, sagt: "Wir hoffen auf den weiteren Impffortschritt und eine tolle Eröffnungsfeier. Optimismus hat uns bis jetzt immer geholfen!"

Die Gesellschaft firmiert als GmbH&Co KG. Der Grafinger Experte für Simulationssoftware, Cadfem, ist ebenfalls mit an Bord - und genau einer jener Unterstützer, die Köhler meint. "Im Vordergrund steht der Spaß, junge, etablierte oder neue Firmen kennenzulernen, mit Rat und Tat zu unterstützen, von ihnen zu lernen und natürlich sie zu motivieren, sich in Grafing anzusiedeln", erklärt Cadfem-Geschäftsführer Christoph Müller den Einstieg seines Unternehmens.

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Worum es bei alldem geht? Um flexible Arbeitsplätze für Angestellte im Home Office, Freelancer, Selbständige, Lehrer, Startups und kleine und mittelständische Unternehmen. Oder für alle, die einfach mal ungestört arbeiten wollen und nicht auf einen professionellen Arbeitsplatz und den Austausch mit anderen verzichten wollen. In den Pop-up-Räumlichkeiten sind das zum Beispiel gerade: Vertriebstrainer, Sozialarbeiter, Außendienstler.

Schade, dass es noch kaum jemand sieht

"Wir werden der Grafinger Hub für innovatives, digitales Arbeiten und Vernetzen", schreiben die Gesellschafter selbstbewusst auf ihrer Homepage. Dass das Konzept aufgeht, müssen sie freilich erst noch beweisen. In Großstädten sind Coworking-Spaces längst etabliert. Ob sie langfristig auch in Kleinstädten funktionieren, könnte sich auch mit in Grafing zeigen.

Deshalb gehen die schlussendlichen "Spaces" am Marktplatz auch nicht alleine an den Start, sondern mit einem angedockten Grafinger Gründerzentrum. "Meeting-, Event- und Relaxbereiche und das Bistro können dann gemeinschaftlich genutzt werden", erklärt Köhler. "Wichtig ist uns, dass beides eng mit der örtlichen Wirtschaft, den Banken und öffentlichen Trägern verzahnt ist."

Überhaupt ist Regionalität so ein Stichwort, das man hier öfter hört. "Wir achten natürlich bei Beauftragungen darauf, dass die Dienstleister aus dem direkten Umfeld kommen", sagt Lohoff.

Zum Beispiel, was die Inneneinrichtung und Planung der Räumlichkeiten am Marktplatz angeht. Da ist Antonie Kistler aus Moosach mit an Bord. Im Flur der Pop-up-Räumlichkeiten stellen aktuell die Grafinger Künstlerinnen Sabine Saeger und Sabine Spranger einige Werke aus. Schade halt, dass es noch kaum jemand sieht.

© SZ vom 23.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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