Polizei ermittelt:Gewalttätiger Streit in der S-Bahn

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In Grafing-Bahnhof hat die Auseinandersetzung begonnen. (Foto: Christian Endt)

Weil ein 14-Jähriger in der S6 aus Grafing auf den Boden spuckt, geraten zwei Parteien aneinander. In München eskaliert die Auseinandersetzung - ein 20-Jähriger verliert dabei einen Schneidezahn.

In einer S6 zwischen Grafing und München ist es am Sonntagabend zu einem gewalttätigen Streit gekommen. Auslöser war die Tatsache, dass ein 14-Jähriger auf den Boden gespuckt hatte. Bei der Auseinandersetzung, die am Ostbahnhof eskalierte, wurde ein 20-Jähriger laut Bundespolizei erheblich verletzt, unter anderem brach ihm ein Schneidezahn ab.

Ersten Ermittlungen zufolge war eine etwa achtköpfige Gruppe Jugendlicher, darunter auch drei Mädchen, in Grafing-Bahnhof in die stadteinwärts verkehrende S6 gestiegen. Ein 14-Jähriger spuckte im Zug neben anderen Reisenden auf den Boden - was mehrere Mitfahrer aufregte, sie prangerten das Verhalten lautstark an. Dabei kam es laut Polizei insbesondere mit einem 20-Jährigen zu einem heftigen Disput mit Bedrohungen und Beleidigungen durch den 14-Jährigen.

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Zwar beruhigte sich die Situation während der Fahrt wieder, doch am Ostbahnhof gingen die Jugendlichen aus der Gruppe erneut auf den 20-Jährigen aus Edling im Landkreis Rosenheim los. Der 14-Jährige aus Laim, der in der S-Bahn auf den Boden gespuckt hatte, bedrohte, beleidigte und bespuckte laut Polizei den 20-Jährigen. Dann mischte sich ein zunächst Unbeteiligter, der offensichtlich nicht zu der Gruppe gehörte, ein und schlug dem Edlinger unvermittelt mit der Faust ins Gesicht.

Der 20-Jährige prallte mit dem Kopf gegen die S-Bahn beziehungsweise deren Scheibe und sackte sichtlich benommen zu Boden, so die Polizei. Dann entfernte sich die Gruppe, während sich Reisende um den Verletzten, der stark aus dem Mund blutete, kümmerten. Bei sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten wenig später von der Bundespolizei mehrere Jugendliche der Personengruppe gestellt werden; darunter auch der 14-Jährige aus Laim - nicht jedoch der Unbekannte, der den 20-Jährigen niedergeschlagen hatte.

Jetzt sollen Videoaufzeichnungen ausgewertet werden

Der 20-Jährige erlitt eine Platzwunde am Kinn; zudem war ein Schneidezahn abgebrochen und ein weiterer lose. Wegen starker Schmerzen wurde er vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert.

Der genaue Tathergang ist Gegenstand der Ermittlungen, die von der Bundespolizei wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung geführt werden. Dazu werden auch Videoaufzeichnungen der S-Bahn beziehungsweise vom Bahnsteig ausgewertet. Der 14-Jährige ist bereits mit einem Raubdelikt polizeilich in Erscheinung getreten. Der Vorfall reiht sich laut Bundespolizei "ein in Gewaltexzesse in öffentlichen Verkehrsmitteln, an denen immer wieder auch Kinder und Jugendliche, insbesondere in Gruppen, beteiligt sind".

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