Eishockey:EHC Klostersee steigt doch ab

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Am Ende wurden Marinus Kritzenberger (hier mit der Nummer 90) und sein EHC Klostersee doch ausgebremst. Es geht wieder runter in die Bayernliga. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Grafinger Eishockeyverein kann die finanziellen Mittel für die Oberliga nicht aufbringen und zieht freiwillig zurück.

Von Andreas Junkmann, Grafing

Jetzt ist es amtlich: Der EHC Klostersee steigt nun doch aus der Oberliga Süd ab und wird kommende Saison wieder in der Bayernliga antreten. Es ist die nächste überraschende Wendung beim Grafinger Eishockeyverein, der sich durch den sportlichen Rückzug der Landsberg Riverkings eigentlich erst vor Kurzem den Klassenerhalt gesichert hatte. Wie es nun aber von den Bärenstädtern heißt, sind die finanziellen Hürden für ein weiteres Jahr Drittliga-Hockey schlicht zu groß, weshalb die Sportliche Führung entschieden hat, die Mannschaft in der nächsten Saison freiwillig eine Etage tiefer starten zu lassen.

Aus sportlicher Sicht stand der Abstieg ohnehin nach Abschluss der Hauptrunde fest, die der EHC auf dem letzten Platz beendete. Als sich in Grafing daraufhin alle bereits auf die Bayernliga einstellten, platzte die überraschende Nachricht herein, dass Landsberg aus finanziellen Gründen auf seinen Platz in der Oberliga verzichtet - und Klostersee dadurch doch die Klasse halten kann. So richtig freuen konnte man sich in Grafing darüber jedoch nicht. "Wir hätten das viel lieber sportlich geklärt und nicht am Grünen Tisch besprochen", sagte EHC-Vorsitzender Sascha Kaefer, der vom Rückzug der Riverkings überrascht war. Man sei quasi von heute auf morgen vor vollendete Tatsachen gestellt worden, wird Kaefer in einem Statement auf der EHC-Homepage zitiert.

Der Verein hätte innerhalb kürzester Zeit eine sechsstellige Summe aufbringen müssen

Demnach habe man die vergangenen Wochen genutzt, um zu versuchen, die finanziellen Mittel für den Oberliga-Verbleib aufzutreiben - letztlich ohne Erfolg. "Die sportlichen Möglichkeiten in der Liga hängen direkt am verfügbaren Finanzrahmen, wie wir in der zurückliegenden Saison schmerzhaft erfahren haben. Und da sind wir ganz weit weg von dem, was notwendig wäre", so Kaefer. Um die vorgeschriebene Wirtschaftlichkeitsprüfung zu überstehen, hätte der Verein einen sechsstelligen Betrag heranschaffen müssen, was für die Grafinger schlicht nicht zu leisten ist.

Neben dem finanziellen Aspekt kommt hinzu, dass einige Spieler aus dem aktuellen Kader bereits erklärt haben, das recht zeitaufwendige Oberliga-Eishockey nicht mehr mit Beruf und Familie vereinbaren zu können. Die dadurch entstehenden Lücken in der Mannschaft hätte der Verein demnach mit bezahlten Profispielern auffüllen müssen. "Da fängt die finanzielle Spirale sich dann zu drehen an und wir müssten Verträge eingehen, ohne dass die Gelder gesichert sind", so Kaefer in der Stellungnahme des Vereins.

Dieser wird folglich kommende Saison - sollte der Bayerische Eishockeyverband dem Wunsch auf Eingliederung auf Landesebene zustimmen - wieder in der Bayernliga antreten. Die EHC-Fans dürften über diese Entwicklung aber gar nicht so unglücklich sein, den statt langer Auswärtsfahrten nach Passau, Memmingen oder Lindau stehen dann wieder die beliebten Derbys gegen die Erding Gladiators oder die Eispiraten aus Dorfen auf dem Spielplan.

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