Drei-Königs-Empfang:Grafinger CSU streicht Grüne Bürgermeisterin von der Gästeliste

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Haben gut Lachen beim Drei-Königs-Empfang der CSU in Grafing 2020: Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit Landrat Robert Niedergesäß (links) und Thomas Huber. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Angelika Obermayr wird beim Drei-Königs-Empfangs der Christsozialen per Stift zur Persona non Grata erklärt - und zeigt eine sportliche Reaktion.

Glosse von Thorsten Rienth

Es heißt, ein Glas Sekt am Morgen vertreibe Kummer und Sorgen. So gesehen war es nur folgerichtig, dass die Grafinger CSU ihrem traditionellen Drei-Königs-Treffen in der Stadthalle einen Sekt-Empfang vorausschickte. Ihre größte Sorge zurzeit: Ein Grafinger Rathaus, das über die Kommunalwahl hinaus von der Grünen-Bürgermeisterin Angelika Obermayr regiert werden könnte.

Die Furcht vor Obermayr ist bei den Schwarzen groß. So groß, dass bei der Planung des Drei-Königs-Empfangs offenbar gar Zweifel an der heilenden Wirkung des Alkohols aufkamen. Um sicher zu gehen, dass die Bürgermeisterin den CSU-Empfang nicht etwa nur durch ihre bloße Anwesenheit aufwerten würde, griff die CSU zum Stift - und strich Obermayr von der Einladungsliste. Natürlich fiel das Manöver auch CSU-intern schnell auf. Ob es, Wahlkampf hin oder her, nicht vielleicht etwas zu viel der Kinderei sei, ausgerechnet die Hausherrin der städtischen Stadthalle in derselben zur Persona non Grata zu degradieren? Nein, wischte die CSU-Spitze die Bedenken zur Seite. Zum Drei-Königs-Empfang sei ausdrücklich jeder eingeladen, das habe natürlich auch für die Bürgermeisterin zu gelten.

Obermayr nahm die Sache sportlich. Sie habe ohnehin bereits den Freien Wählern zugesagt, die sich zeitgleich im Café Hasi zum Neujahrsempfang trafen. "Das ist immer eine entspannte, schöne Veranstaltung." Und was die CSU-Festrednerin Ilse Aigner angeht? Da ist, Parteipolitik hin oder her, Obermayr voll des Lobes: "Ich schätze sie sehr, sie leistet sehr viel für die Frauen in der Politik."

Eine Einladung zum CSU-Drei-Königs-Empfang lag bei den Obermayrs übrigens dennoch im Briefkasten. Allerdings adressiert an Obermayrs Ehemann Karl. Als Vorsitzender des Museums-Fördervereins gehörte er - wie jeder der etwa 150 Grafinger Vereinsvorsitzenden - zu den Personae Gratae. Ist eigentlich noch Sekt da?

© SZ vom 07.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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