Windpark im Ebersberger Forst:SPD will an Windrad-Plan festhalten

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Nach der Pleite des Investors geht ein Dringlichkeitsantrag beim Landrat ein, die Bayernpartei fordert seinen Rücktritt.

Nach dem Bekanntwerden der Pleite des Investors Green City sucht die SPD-Fraktion im Ebersberger Kreistag nach Möglichkeiten, dennoch Windräder im Ebersberger Forst zu errichten. In einem Dringlichkeitsantrag fordert die Partei das Landratsamt dazu auf, "zeitnah zu klären, unter welchen Voraussetzungen und mit welchem Unternehmen die Fortführung des Projekt von fünf Windkraftanlagen im Ebersberger Forst realisiert werden kann".

Am Montag war die Bombe geplatzt: Das Unternehmen Green City hat Insolvenz angemeldet, seither ist völlig unklar, wie es mit dem Windpark im Ebersberger Forst, den Green City realisieren wollte, weitergeht. Jahrelang war um das Projekt gestritten worden, im Mai 2021 entschied schließlich eine Mehrheit bei einem Bürgerentscheid, dass es weiterverfolgt werden soll. Eigentlich sollte es nun an die konkreten Voruntersuchungen und Planungen gehen. Doch es kam anders.

Am Dienstag meldeten sich nun zwei Parteien zu Wort. Die SPD begründet ihren Antrag damit, dass man dem Kreistagsbeschluss, bis 2020 frei von fossilen Energieträgern auszukommen, verpflichtet sei. Der Landkreis Ebersberg habe sich "2019 zudem zur Klimaschutzregion erklärt und beschlossen, den Klimaschutz mit aller Kraft und Ernsthaftigkeit voranzutreiben". Weitere Verzögerungen des Projekt seien "nicht hinnehmbar". Unterzeichnet ist der SPD-Antrag namentlich von Fraktionssprecher Albert Hingerl und Kreisrätin Bianka Poschenrieder.

Deutlich drastischere Worte findet die Bayernpartei (BP), die ihrerseits Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in die Hauptverantwortung nimmt. "Herr Landrat, treten Sie endlich zurück", heißt es in einer Stellungnahme des Ebersberger BP-Kreisvorsitzenden Gerhard Geiselhöringer. "Das wiederholte fahrlässige Vertrauen der politischen Landkreisführung auf Wolkenkuckucksheime privater Firmen zulasten der Landkreisbürger schreit wirklich zum Himmel", heißt es weiter. Der Stellvertretende Generalsekretär der BP Bayern listet mehrere Punkte auf, für die es Niedergesäß zu kritisieren gelte: "Ob Biogasanlage Schafweide, Kastensee, Sparkasse etc. und jetzt Green City, im Landkreis bestimmen und handeln offensichtlich nur noch naive Geldverschwender."

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