Die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine ist im Landkreis Ebersberg weiterhin ungebrochen. Noch werden an mehreren Orten in der Region Sachspenden angenommen, die dann an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert werden. Mancherorts sind die Kapazitätsgrenzen der Sammelstellen jedoch bereits erreicht. "Die Lager sind voll, aktuell können keine weiteren Sachspenden angenommen werden", heißt es etwa von der Gemeinde Zorneding. Auch in der Stadt Grafing ist die Spendenaktion einer örtlichen Firma vorerst abgeschlossen. Am vergangenen Freitag machte sich ein Hilfstransport von dort in Richtung Polen auf, um die gesammelten Waren in das Grenzgebiet zu bringen.
Aber auch in dieser Woche haben alle hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürger im Landkreis noch die Möglichkeit, Sachspenden abzuliefern - allerdings werden nicht mehr alle Waren angenommen. Um medizinische Verbandsmittel, Windeln, Hygieneartikel oder auch Müsliriegel bittet etwa die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher. Noch bis einschließlich Freitag, 11. März, können in ihrem Bürgerbüro in der Ebersberger Bahnhofstraße 12 die original verpackten Artikel vorbeigebracht werden. Doris Rauscher wird die Spenden dann an die ukrainisch-katholische Pfarrei in München weiterleiten, die die Menschen in der Ukraine unterstützt und die Ankunft von Geflüchteten in der Region vorbereitet. Das Bürgerbüro ist an diesem Dienstag von 9 bis 17 Uhr und von Mittwoch bis Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
Gesucht werden Schlafsäcke, Babykleidung und FFP2-Masken
Unterdessen sind auch im Norden des Landkreises Spenden weiterhin willkommen. Etwa in Markt Schwaben, wo die Gemeinde im alten Feuerwehrhaus eine Sammelstelle eingerichtet hat. Auf der Bedarfsliste stehen unter anderem Bekleidung für Babys und Frauen oder Hygieneartikel wie Seifen, Deos oder Binden. Schlafsäcke, Decken oder FFP2-Masken werden ebenso gesucht wie Umzugskartons oder Rollen mit Klebeband. Die Gemeinde weist allerdings darauf hin, dass Spenden, die nicht auf dieser Liste stehen, auch nicht angenommen werden können. Die Sammelstelle im alten Feuerwehrhaus am Schloßplatz 4 hat in dieser Woche am Dienstag und Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet.
Menschen im Landkreis Ebersberg bekunden auf unterschiedliche Weise, dass sie zu den Menschen in der Ukraine stehen.
In der Nachbargemeinde Poing werden vom Verein der Osteuropa-Hilfe ebenfalls noch Sachspenden gesammelt. Hier besteht vor allem Bedarf an haltbaren Lebensmitteln wie Konserven, Nudeln oder Müsliriegeln. Außerdem werden an der Sammelstelle auf dem Gelände der Ludwig Lanzl Bauunternehmung in der Hauptstraße 7 Medizin- und Hygieneprodukte, warme Kinderkleidung, Taschenlampen, Batterien, Isomatten, Schlafsäcke oder Bettwäsche angenommen. Die Sammlung läuft noch bis einschließlich Freitag, 11. März.
Das Landratsamt warnt vor Reisen ins Grenzgebiet
Das Ebersberger Landratsamt warnt unterdessen, sich auf eigene Faust in Richtung Grenzregion aufzumachen. Das sei nicht nur gefährlich, es behindere auch die Logistik vor Ort, heißt es von der Behörde. Diese sucht allerdings weiterhin nach Unterkünften für Geflüchtete. Wer entsprechenden Wohnraum zur Verfügung stellen kann, soll sich unter der E-Mail-Adresse ukraine@lra-ebe.de melden.
