Bürgermeisterwahl:Kathrin Alte kandidiert in Anzing

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Kathrin Alte am Samstag bei der Nominierungsveranstaltung der Anzinger CSU im Kirchenwirt. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Die 40-Jährige geht für die CSU in die Bürgermeisterwahl und könnte damit Nachfolgerin von Franz Finauer werden. Das Votum ist eindeutig.

Von Philipp Schmitt, Anzing

Kathrin Alte (CSU) will Bürgermeisterin in Anzing werdenn und damit Nachfolgerin von Franz Finauer (UBA): Die erste Hürde hat sie nun genommen. Am Samstag wurde die 40-Jährige bei der Aufstellungsversammlung im Kirchenwirt einstimmig von 31 Wahlberechtigten als CSU-Kandidatin gewählt: "Danke für die Unterstützung, ich brenne darauf, Bürgermeisterin zu werden, wir können im Wahlkampf jetzt richtig loslegen und anpacken", sagte die aus dem oberfränkischen Stockheim im Landkreis Kronach stammende Mutter von zwei Kindern, die seit zehn Jahren mit der Familie in Anzing lebt und dort eine "zweite Heimat gefunden" hat.

Die Vorsitzende des CSU-Ortsverbands hat bei ihrer Kandidatur die Rückendeckung der Fraktion und des Ortsverbands. Altbürgermeister Richard Hollerith (CSU) hatte die persönliche Referentin von Landtagspräsidentin Ilse Aigner als Kandidatin vorgeschlagen, Tipps gegeben. Nach der Wahl gratulierte er mit einem Blumenstrauß zum "fulminanten Ergebnis".

Altes Ziele: Trotz des rasanten Wandels und Zuzugs in der Wachstumsregion müsse "Anzing und die Kirche im Dorf bleiben", die Gemeinde solle ihre Identität bewahren. Mit Poing, Pliening, Markt Schwaben, Vaterstetten und weiteren Umlandgemeinden wolle sie überregionale Interessen in einer "Speckgürtelallianz" bündeln, um dafür mehr Gehör zu finden.

Zudem wolle sie auf Dialog setzen: "Die Leute müssen mehr miteinander reden". Dies sei beim Volksbegehren "Rettet die Bienen" klar geworden, Umweltschutz und ökologische Fragen seien wichtig, doch dürften die von allen verursachten Umweltprobleme nicht einer Berufsgruppe wie den Landwirten in die Schuhe geschoben werden.

Erfahrung im Gemeinderat hat Alte, allerdings nicht in Anzing

Es müsse darüber geredet werden, um vernünftige Lösungen "im Miteinander" zu finden. Kommunikation sei ihr wichtig, auch um junge Leute für lokalpolitische Themen zu erreichen. Alte wolle zudem Vereine stärken. Das Rathaus und die Gemeinde sieht sie als modernen Dienstleister. Das Angebot zur Kinderbetreuung soll erweitert werden. Dabei wolle sie darauf achten, dass die Finanzen im Griff zu behalten.

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Fast zwölf Jahre nachdem Hollerith in den Ruhestand getreten ist und sein damaliger Stellvertreter Franz Finauer Bürgermeister wurde hoffe er nun, dass wieder eine Vertreterin der CSU den Chefsessel erobert: Kathrin Alte sei dafür die richtige Wahl, sagte der Altbürgermeister, der seit mehr als einem halben Jahrhundert CSU-Mitglied ist. Sie müsse Team- und kritikfähig, sympathisch, überzeugend und glaubwürdig agieren, riet er.

Kathrin Alte ist in der Gemeinde in Vereinen, Pfarrei, Pfarrgemeinderat aktiv, Erfahrungen im Anzinger Gemeinderat fehlen noch. Allerdings war sie in Stockheim und Kronach Gemeinderats- und Kreistagsmitglied. Der 44-jährige CSU-Fraktionssprecher Rupert Strasser signalisierte "volle Unterstützung". Mit Bürgermeisterkandidaturen und Wahlkämpfen kennt sich die Familie Alte aus, Ehemann Florian (CSU) kandidierte vor Jahren in Markt Schwaben für das Bürgermeisteramt. Der Ortsverband hat 77 Mitglieder.

Sie sei froh, so Kathrin Alte, dass sechs der bisher sieben CSU-Gemeinderatsmitglieder am 15. März 2020 erneut kandidieren und ihr so den Einstieg mit ihrer Erfahrung und Kompetenz erleichtern. Für die ebenfalls einstimmig von 31 Wahlberechtigten beschlossene Gemeinderatsliste seien gute Kandidaten gefunden worden. Dies sei ganz wichtig, fügte Richard Hollerith an, "weil ganz alleine geht es nicht".

Einstimmig - von 31 Wahlberechtigten beschlossen - wurden nominiert: 1. Kathrin Alte, 2. Rupert Strasser, 3. Bernhard Haimmerer, 4. Martin Kandler, 5. Josef Reitner, 6. Josef Niederreiter, 7. Bernhard Hollerith, 8. Barbara Stadler, 9. Thomas Schmitt, 10. Cathrin Delbrouck, 11. Timo Lindemann, 12. Martin Haimerl, 13. Jürgen Muth, 14. Inge Winkelkötter, 15. Manuel Eichelseder, 16. Felicitas Bauer. Als Ersatzkandidatinnen wurden Michaela Kandler und Traudl Moossmann nominiert. Der Rechtsanwalt Florian Alte, seit 2014 im Gemeinderat, kandidiert als einziger der sieben CSU-Mitglieder nicht mehr, wie er erklärte, aus beruflichen Gründen wegen der zeitintensiven Kanzlei.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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