Ein Jahr Deutschland-Ticket:Erfolgsmodell mit Tücken

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Vor einem Jahr startete das sogenannte Deutschland-Ticket für 49 Euro. (Foto: Wolfgang Maria Weber/Imago)

Seit einem Jahr können Menschen für 49 Euro im Monat den Nah- und Regionalverkehr in Deutschland nutzen. Das kommt gut an - doch der Einfluss auf den Autoverkehr ist nicht so groß wie erhofft. MVV und MVG sehen weiteren Regelungsbedarf.

Von Andreas Schubert

Das Deutschland-Ticket für 49 Euro gibt es nun seit einem Jahr. Und es ist ein Erfolgsmodell mit Tücken. Dennoch sehen der Münchner Verkehrsverbund (MVV), die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die S-Bahn-München vor allem die positiven Seiten.

MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch findet das Deutschland-Ticket "toll" für die Fahrgäste, weil es günstig und überall im Nahverkehr in Deutschland nutzbar ist. "Für die Bus- und Bahnbranche ist das Ticket eine Herausforderung, weil die dauerhafte Finanzierung, die Verteilung der Einnahmen, der rechtliche Rahmen und die Ticketsicherheit nicht geregelt sind", so Rosenbusch. "Hieran müssen Bund und Länder dringend arbeiten, auch im Sinne der Fahrgäste."

Das sieht auch MVG-Chef Ingo Wortmann so. "Damit es das Deutschland-Ticket weiterhin gibt und wir weiter um neue Abonnentinnen und Abonnenten werben können, brauchen wir eine langfristige, nachhaltige und sichere Finanzierung", so Wortmann, "und die darf nicht zulasten des Betriebs, der Instandhaltung und des Ausbaus gehen."

Für alle, die es nutzen, sei das Ticket ein großer Vorteil, sagt Wortmann, der zugleich auch Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist. Das eigentliche Ziel aber, dass Menschen vom Auto in den Nahverkehr umsteigen, habe das Ticket nicht erreicht.

Das Deutschland-Ticket ersetzt nur etwa sieben Prozent der Autofahrten. Das bedeutet dennoch deutschlandweit eine Ersparnis von 1,3 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr. Laut einer vom VDV und der Deutschen Bahn beauftragten Forsa-Studie sind bei Deutschland-Ticket-Nutzern die durchschnittlichen ÖPNV-Fahrten um 19 Prozent gestiegen, die durchschnittlichen Autofahrten um nur 16 Prozent pro Monat gesunken.

Im MVV-Verbundraum wurden seit Verkaufsstart im April 2023 rund 1,3 Millionen Deutschland-Ticket-Abos verkauft, 675 500 Deutschland-Ticket-Abos waren im April 2024 noch aktiv.

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