Nationalsozialismus:Margarethe Kron, Kulturförderin und NSDAP-Mitglied

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Bei den Preisverleihungen wurde in den vergangenen Jahren stets ein Gemälde von Margarethe Kron auf die Bühne gestellt. Auf diesem Bild aus dem Jahr 2019 sieht man ihren Sohn Hans Kron, wie er es gerade ins Rathaus trägt. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Eine Arbeitsgruppe der Stadt Dachau hat herausgefunden, dass die Namensgeberin des ÜB-Kulturpreises eine NS-Vergangenheit hat. Nun soll die Auszeichnung umbenannt werden. Über das bislang verschwiegene Kapitel einer bekannten Kommunalpolitikerin.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Am 11. Mai wäre Margarethe Kron 102 Jahre alt geworden. Nur einen Tag zuvor, am 10. Mai, hätte kommende Woche ihr zu Ehren der Kron-Maus-Kulturpreis vergeben werden sollen, dieses Mal an den Gästeführer e.V. Doch dazu wird es nicht kommen: Die Überparteiliche Bürgergemeinschaft (ÜB), die den Preis in Gedenken an ihre langjährige Stadträtin seit 1990 auslobt, hat die Verleihung abgesagt und will den Preis zwar nicht komplett einstampfen, aber auf jeden Fall umbenennen. Der Grund: Die längst verstorbene Margarethe Kron (1921-1987) war nicht nur von 1972 an Mitglied der ÜB und um das kulturelle Leben in Dachau bemüht, sie war von 1940 bis 1945 auch Mitglied der NSDAP.

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