:Vom „Geburtshelfer Hitlers“ zum Spitzel für die SPD
Er war ein früher Förderer Adolf Hitlers, sah in dem jungen Gefreiten einen „müden, streunenden Kater, der seinen Herrn sucht“. Karl Mayr war ein fanatischer Nazi – bis er die Seiten wechselt und auf der Fahndungsliste der Gestapo landet.
NS-Besatzer und der Warschauer Aufstand 1944
:„Jeder Häuserblock ist zu sprengen“
Die Verheerungen und Mordaktionen der deutschen Besatzer während des Warschauers Aufstands 1944 sind hierzulande noch immer weithin unbekannt. Stephan Lehnstaedts Buch liefert profunde Aufklärung.
„Schicksalsstunden einer Demokratie“
:Die laxe Republik
Der junge Staat hat sich nach 1918 nicht genug gegen die Radikalisierung seiner Gegner gewehrt, urteilt der Historiker Volker Ullrich. Und doch wäre die NS-Diktatur vermeidbar gewesen. Was das für die heutige Krisenzeit und einen möglichen neuen Rechtsruck bedeutet.
Biografie zum 20. Juli 1944
:Regimesturz „um jeden Preis“
Der Reserveoffizier Cäsar von Hofacker entwickelte sich vom glühenden Hitler-Verehrer zur zentralen Figur des militärischen Widerstands im besetzten Paris. Seine Enkelin Valerie Riedesel erzählt zum 80. Jahrestag des Hitler-Attentats seine Geschichte.
Buch über den „Röhmputsch“ 1934
:Hitlers „zweite Machtergreifung“
Peter Longerich erklärt, wie das junge NS-Regime vor 90 Jahren seine erste Großkrise bewältigte: mit einer mörderischen politischen Säuberungswelle gegen die SA-Führung und andere Gegner. Die schlechte Stimmung im Volk besserte das Blutbad nicht – im Gegenteil.
NS-Geschichte
:Weitere Bauarbeiten auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände
Mehr als 85 Millionen Euro wollen Stadt, Freistaat und Bund in den Lern- und Begegnungsort Zeppelinfeld und Zeppelintribüne investieren.
MeinungPrantls Blick
:Braunes Konfetti
Warum man heute beim Prozess über die Verfassungsfeindlichkeit der AfD hundert Jahre zurückdenken sollte - an das Strafverfahren gegen den Putschisten Adolf Hitler.
Das Politische Buch
:Höckes Machtlabor
Thüringen war Schauplatz historischer Kleinstaaterei, erster Aufmarschplatz der Nazis und ist heute der Testfall für die Demokratie. Der Journalist Martin Debes erklärt, warum hier früher geschieht, was dem Rest des Landes noch bevorstehen könnte.
Politisches Buch "Talar und Hakenkreuz"
:Hitlers willige Gelehrte
Michael Grüttner hat eine großartige Gesamtdarstellung über die Universitäten in der NS-Zeit vorgelegt. Die Quellen offenbaren eine Allianz zum beiderseitigen Nutzen von Regime und Forschenden.
ExklusivSporthelden
:Die deutsche Geschichte lässt niemanden los
Als die Sporthilfe 2008 die „Hall of Fame des deutschen Sports“ gründete, wollte sie auch die Brüche der Nation offenlegen – und nahm ehemalige NSDAP-Mitglieder auf. Doch nun zeigen Recherchen: Nicht fünf der Geehrten waren in der Nazipartei – sondern 15. Darunter zwei der größten deutschen Sporthelden.
Weimarer Republik
:Der Kampf der Bilder
Das Staatsarchiv Bamberg zeigt eine aufschlussreiche Ausstellung mit Wahlplakaten aus dem Jahr 1924. Ihr Themen weisen große Parallelen zu heute auf.
NS-Geschichte
:Wie sich ein niederbayerischer Nazi am Holocaust in der Ukraine beteiligte
Über den NSDAP-Kreisleiter Josef Glück war wenig bekannt - bis ein Politikwissenschaftler akribisch nachforschte und die Verstrickung des ehemaligen Bürgermeisters von Zwiesel und Regen an einem Massenmord in der Ukraine aufdeckte.
SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:Holocaust-Überlebende: "Die Demos gegen Rechtsextremismus machen Hoffnung"
Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee Auschwitz befreit. Das Datum ist zum jährlichen Holocaust-Gedenktag geworden. Doch schützt Erinnerung vor Wiederholung?
Das Politische Buch
:Julius Streichers Echokammer
Das antisemitische Massenblatt "Der Stürmer" hatte eine extrem aktive Fangemeinschaft. Die Historikerin Melanie Wager hat erstaunliche und erschreckende Fakten in den Archiven gesammelt - die auch mit Blick auf die Gegenwart von Bedeutung sind.
Rechtsextremismus
:„Es geht um die Sehnsucht nach Vertrautem“
Der Historiker und Holocaust-Forscher Ulrich Herbert über den Rechtsextremismus der AfD, deren Nähe zur NSDAP und die Möglichkeiten und Folgen eines Parteiverbots.
Buch über Adolf Wagner
:Ein Tyrann ganz nach dem Geschmack der Nazis
Adolf Wagner propagierte die Vernichtung der Juden mit Leidenschaft und ging in seinen Gräueltaten weit über NS-Vorgaben hinaus. Ein Buch zeigt, wie wichtig skrupellose Typen wie er für das Terrorregime der Nationalsozialisten waren.
Das Politische Buch
:Tatsächlich Stellvertreter
Für Manfred Görtemaker ist Rudolf Hess keineswegs der mediokre Nazi aus der zweiten Reihe. Sein Einfluss war demnach viel größer als bisher angenommen. Der Historiker rückt noch weitere Mythen zurecht, etwa was Hess letztlich zu seinem Flug nach Schottland antrieb.
ExklusivEvonik-Chef Kullmann
:"Wer AfD wählt, gefährdet Jobs"
Christian Kullmann, Chef des Chemiekonzerns Evonik, warnt nach Wilders' Wahlerfolg in den Niederlanden vor dem Erstarken der Rechtspopulisten. Er erinnert an das Versagen deutscher Eliten während des Aufstiegs Hitlers und fordert, die Wirtschaft müsse endlich Farbe bekennen für die Demokratie.
AfD
:Höcke und der Nazi-Spruch
Das Landgericht Halle eröffnet ein Strafverfahren gegen den AfD-Rechtsaußen Björn Höcke wegen Verwendens einer SA-Parole. Doch der will es gar nicht so gemeint haben.
Landtagswahl in Bayern
:Plakate mit verbotener SA-Losung in Passau aufgetaucht
Es soll sich laut Polizei um Plakate der AfD handeln, auf denen Sprüche der Sturmabteilung der NSDAP standen. Die Plakate wurden entfernt.
Das Politische Buch
:Zwei deutsche Dörfer am Rio de la Plata
Ariel Magnus hat ein ironisch-spöttisches Buch über ein ernstes Thema geschrieben. Es geht um Juden und Nazis im argentinischen Exil - und seine eigene Geschichte.
ExklusivKamera-Pionier Arri im Nationalsozialismus
:Im Dienst der Bewegung
Wie agierten die Gründer der weltberühmten Münchner Filmtechnik-Firma Arri im Nationalsozialismus? Dokumente zeichnen ein Bild, das das Unternehmen bisher kaum aufgearbeitet hat.
Nationalsozialismus
:Margarethe Kron, Kulturförderin und NSDAP-Mitglied
Eine Arbeitsgruppe der Stadt Dachau hat herausgefunden, dass die Namensgeberin des ÜB-Kulturpreises eine NS-Vergangenheit hat. Nun soll die Auszeichnung umbenannt werden. Über das bislang verschwiegene Kapitel einer bekannten Kommunalpolitikerin.
Das Politische Buch
:War der Hitlerputsch auch Hitlers Putsch?
Zwei neue Bücher befassen sich mit den Ereignissen des 8. und 9. November 1923. Die Historiker Wolfgang Niess und Sven Felix Kellerhoff kommen dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Literatur
:Wie eine Nürnbergerin mit 100 Jahren zur Autorin wurde
Marianne Hoffmann hat zu ihrem 100. Geburtstag ihr erstes Buch, einen Gedichtband, veröffentlicht. Ein Gespräch über die beruhigende Wirkung des Schreibens, Einsamkeit, Krieg und Klimawandel.
Geschichte im Landkreis
:"Er war Zeit seines Lebens ein politisch Suchender"
Hans Buchner war Mitglied der NSDAP und SS-Offizier - er verteilte auch Flugblätter gegen das nationalsozialistische Regime und rettete Juden das Leben. Wie geht das zusammen? Im Interview erzählt der Lokalhistoriker Bernhard Schäfer von dem widersprüchlichen Grafinger.
Das Politische Buch
:Klaviatur von Herrschaft und Gewalt
Wolfgang Schieder seziert in einer neuen Biografie Hitlers Strategie von Machterwerb und Machterhalt nach dem Vorbild Mussolinis. Er fügt der Sicht auf den Diktator neue, erhellende Aspekte hinzu.
Friedrich-Alexander-Universität
:"Alleingang der Medizinischen Fakultät"
Historikern hätten die NS-Belege über den Modehausgründer Rudolf Wöhrl bereits 2011 vorgelegen, erklärt der Geschichtswissenschaftler Gregor Schöllgen - und kritisiert Mediziner der Erlanger Universität.
Das Politische Buch
:Als Goebbels "auf die Tube drücken" wollte
"Wollt Ihr den totalen Krieg", fragte der Reichspropagandaminister am 18. Februar 1943 seine Zuhörer im Berliner Sportpalast. Der Historiker Peter Longerich analysiert, welche Ziele wirklich hinter der Rede vor 80 Jahren steckten.
MeinungGeschichte
:Das Jahr am Abgrund
Historische Wendepunkte heißen so, weil es auch anders hätte kommen können. Das war im Deutschland des Jahres 1923 genauso der Fall wie eine Dekade später.
Regensburg
:Das geheime Zimmer
Das Wiedamannhaus ist eines der rätselhaftesten Gebäude Regensburgs. Es führt zu unterirdischen Gängen oder in einen mysteriösen Raum aus der Nazi-Zeit. Wer oder was wurde dort versteckt? Eine Spurensuche.
Nationalsozialismus
:Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen
Jahrzehntelang hing in der Klosterkirche das Bild eines Mannes in SS-Uniform. Das war ein zum Tode verurteilter Kriegsverbrecher, der im KZ Auschwitz Menschen ins Gas schickte. Und an noch einem Ort wird des Obersturmführers gedacht - das soll sich nun ändern.
Geschichte in Bayern
:Munition wohl 1933 im Maximilianeum vergraben
Die im September im bayerischen Landtag gefundenen Waffen und Alltagsgegenstände stammen wohl aus der Zeit bis 1918. Doch dort versteckt wurden sie wohl deutlich später, wie eine Restauratorin nun herausgefunden hat.
NS-Hochburg Coburg
:Mal eben die Nazi-Zeit vergessen
Was geschah in Coburg zwischen den Jahren 1929 und 1954? Nichts Bedeutendes - zumindest wenn es nach der Chronik in einer städtischen Broschüre geht. Ein paar Verbesserungsvorschläge.
Weimarer Republik
:"Schlagt Hitler!"
Bei der Reichstagswahl vom 6. November 1932 erleiden die Nationalsozialisten erstmals schwere Verluste. Ihre Niederlage könnte ein historischer Wendepunkt sein, doch es beginnt ein Machtspiel mit verhängnisvollen Folgen.
Nationalsozialismus
:Warum Gersthofen an einem Nazi-Straßennamen festhält
Seit Jahren herrscht Streit um die Wernher-von-Braun-Straße. Nun hätte der Stadtrat eine Umbenennung beschließen können - und lehnte ab. Obwohl sich ein zuvor beauftragtes Fachgremium dafür aussprach. Was ist da los?
Aufarbeitung der NS-Zeit
:Kempten wagt den Blick in die Vergangenheit
Die Stadt will untersuchen lassen, wie sich Verwaltung und Gesellschaft im Nationalsozialismus positioniert haben. Eine solche Aufarbeitung einer mittelgroßen Stadt hat in Bayern Leuchtturmcharakter.
Historie
:Die letzte Chance, Hitler zu verhindern
Der "Preußenschlag" 1932: Wie die demokratischen Parteien der Weimarer Republik die Demokratie verteidigen wollten - und sich dann doch nicht konsequent genug dem Feind von rechts entgegenstellten.
Neonazistisches Attentat in Nürnberg
:Elf Minuten Terror
Ein Neonazi erschießt mitten in Nürnberg drei Menschen, die er als "Ausländer" zu erkennen glaubt. Fast 40 Jahre nach der Tat sucht das Memorium Nürnberger Prozesse nach Zeugen. Wie konnte ein solches Verbrechen in Vergessenheit geraten?
MeinungMitten in Coburg
:Und täglich grüßt der Unternehmer
Oberbürgermeister von Coburg ist ein harter Job. Nicht nur um die Stadt muss man sich kümmern, sondern dauernd auch um den Alphamann: Brose-Unternehmer Michael Stoschek.
NS-Raubkunst
:Eine Sammlung verschwindet
Der Raubkunst-Fall Richard Stein zeigt, wie sich fast acht Jahrzehnte nach Kriegsende Behörden, Kunsthandel und Privatsammler hinter Paragrafen verschanzen.
ExklusivBundesanwaltschaft
:Die braunste unter den braun durchsetzten Sicherheitsbehörden
Die Karlsruher Bundesanwaltschaft hat ihre Geschichte aufarbeiten lassen: Bis in die 1960er-Jahre waren rekordverdächtige 90 Prozent der Führungsriege ehemalige NSDAP-Mitglieder. Dies hatte wohl auch Auswirkungen auf ihre Arbeit.
Nürnberg
:"Muss diese NS-Öde wirklich gefüllt werden?"
Ein Opern-Interim in der ehemaligen Kongresshalle der Nazis? In Nürnberg findet die Idee viel Zuspruch. Der Historiker Bernd Windsheimer sieht das anders. Über die Frage, wie man mit den Überresten des NS-Größenwahns umgeht und warum Kultur nicht per se gut ist.
Das Politische Buch
:Deutschlandtag
Der Historiker Wolfgang Niess hat dem 9. November in der jüngeren Geschichte nachgespürt. Von "Schicksalstag" will er eigentlich nicht reden, aber einen Gedenktag wäre er allemal wert.
München in den 1920er-Jahren
:Ein Hauch von Moderne im Hort der Reaktion
Intellektuelle wie Thomas Mann und Oskar Maria Graf verteidigen in den 1920-er Jahren in Reden die Republik gegen die erstarkte Rechte. Doch Adolf Hitler und die NSDAP sind nicht nur eine Saisonerscheinung.
Antiziganismus
:"Wir dürfen keine Apartheid vor unserer Haustür dulden"
Sinti und Roma gedenken ihrer Angehörigen, die während der NS-Zeit ermordet wurden - und erinnern daran, wie verbreitet Antiziganismus in Europa auch heute noch ist.
MeinungNS-Vergangenheit
:Die Nazis im Bücherregal
Der wichtigste Gesetzeskommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch ist bis heute nach dem NSDAP-Mann Otto Palandt benannt. Wie bitte? Es ist höchste Zeit, noch einige Buchtitel mehr zu ändern.
"Palandt", "Schönfelder" und Co.
:Verlag beendet Ehrung von Nazis
Wichtige juristische Nachschlagewerke heißen bis heute nach NSDAP-Mitgliedern. Der Münchner Verlag C. H. Beck reagiert nun auf jahrelange Kritik - und vollzieht einen radikalen Schnitt.
Hermann Esser
:Hitlers treuer Agitator
Der Duz-Freund des "Führers" unterstützte diesen während dessen politischen Anfängen maßgeblich. Nach der Wiedergründung der NSDAP erhielt er die Mitgliedsnummer 2.
Gescheiterte Vertuschung
:Die Namen der Nazis
Der Freimanner Papiermüller Hans Huber verhindert, dass die NSDAP ihre Mitgliederkartei vernichten lässt. Doch die Amerikaner wollen von den brisanten Akten erst einmal nichts wissen