Kommunalwahl in Petershausen:Amtsinhaber Fath muss in die Stichwahl

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Am Sonntagmorgen noch hatte Petershausens Bürgermeister Marcel Fath (FW) (links) seine Stimme mit siegessicherem Lächeln abgegeben. Doch nun muss er in die Stichwahl gegen Günter Fuchs von der CSU. (Foto: Niels P. Joergensen)

Amtsinhaber Marcel Fath (Freie Wähler) muss in der Stichwahl gegen Günter Fuchs (CSU) antreten. Die beiden standen sich vor sechs Jahren schon einmal gegenüber - allerdings unter umgekehrten Vorzeichen

Von Petra Schafflik, Petershausen

Es bleibt spannend in Petershausen: Der amtierende Bürgermeister der Freien Wähler, Marcel Fath, verpasste mit 48,5 Prozent der Wählerstimmen knapp die absolute Mehrheit und wird sich deshalb in zwei Wochen CSU-Herausforderer Günter Fuchs (32 Prozent) in einer Stichwahl stellen müssen. Ein Ergebnis, das nicht überrascht, denn angesichts von fünf Kandidaten für das Bürgermeisteramt galt ein zweiter Wahlgang als wahrscheinlich.

Am 29. März werden damit dieselben Kandidaten aufeinandertreffen, die bereits bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren in Petershausen die Stichwahl unter sich ausgemacht haben. Nun allerdings unter umgekehrten Vorzeichen: Bürgermeister Fath, damals Newcomer, muss nun seinen Chefsessel im Rathaus verteidigen, während der 2014 aus dem Amt gewählte Günter Fuchs (CSU) sich nun Hoffnungen macht auf eine Rückkehr ins Rathaus. "Günter, es wird spannend", rief Marcel Fath aus, als nach Auszählung aller zwölf Stimmbezirke die Ergebnisse auf der Präsentationswand aufleuchteten. Allerdings konnte sich zuvor im Lauf des spannenden Wahlabends der amtierende Rathauschef lange Hoffnungen machen, gleich im ersten Wahlgang durchzumarschieren, lag nach den ersten Zahlen mit 53,7 Prozent der Stimmen vorn. "Da tut sich noch viel", war sich Günter Fuchs (CSU) aber sicher, der anfangs nur bei 25,1 Prozent stand. Er sollte Recht behalten, "jetzt geht es weiter". Doch Fath zeigte sich dennoch zufrieden mit seinem Ergebnis und kündigte kampfeslustig an: "Wir sehen uns in zwei Wochen."

Entspannte Stimmung herrschte im Aufenthaltsraum der Schule, wo von 18 Uhr an nach und nach die fünf Kandidaten und auch eine Handvoll Bürger eintrudelten, um dort gemeinsam auf das Auszählungsergebnis zu warten. Das öffentliche Interesse an dieser Veranstaltung war gering, was auch an der Unsicherheit wegen des Coronavirus gelegen haben mag. Als erste trafen Jürgen Junghans (FDP) und Franz Georg Seitz (Überparteiliche Bürger Petershausen) gemeinsam ein, beide bester Laune, "die Stimmung ist super", so Junghans. Auch Marcel Fath (FW) war früh da, um gemeinsam mit den anderen lange nur auf ein Aktualisierungssymbol auf der Präsentationswand zu blicken. Da war noch nicht absehbar, dass sich die kommende Stunde zu einem kleinen Krimi entwickeln würde. Als Günter Fuchs (CSU) um 18.31 Uhr mit seiner Frau Melanie eintraf, den kleinen Neffen Sebastian als "Glücksbringer" im Schlepptau, gab es immer noch keine Zahlen. Die Gäste diskutierten also angeregt die Ergebnisse, die auf den Handys aus anderen Gemeinden aufploppten. Um 18.39 Uhr schließlich die ersten Daten, die mit einem Raunen quittiert wurden. Denn nach Auszählung aller sechs Urnenwahllokale lag Marcel Fath (FW) klar vorne, allerdings fehlten da noch die ebenfalls sechs Briefwahllokale. Daher mochte sich Fath gar nicht recht freuen. "Bei der vorigen Wahl war Günter Fuchs auch lange vorne", erinnerte sich der Amtsinhaber. Fuchs dagegen blieb zuversichtlich und sollte am Ende recht behalten.

Große Enttäuschung dagegen bei den drei übrigen Kandidaten: Weit abgeschlagen landeten FDP-Gemeinderat Jürgen Junghans (2,8 Prozent) und der ÜBP-Polit-Neuling Franz Georg Seitz (4,8 Prozent). "Es ist wie es ist, ich habe von Anfang an nichts zu verlieren gehabt", sagt Junghans locker. Weniger entspannt quittierte dieses Wählervotum Seitz, der eigens die ÜBP gegründet hatte, um als Bürgermeisterkandidat anzutreten. "Da habe ich mir schon mehr erwartet." Auch Bernhard Franke (SPD) war fast schon sprachlos angesichts des desolaten Ergebnisses. Zu seinen 11,8 Prozent sagte er: "Das ist bitter, ich hatte mir deutlich mehr erhofft."

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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