Ausstellung:"Holocaust-Überlebende sind nicht nur lebendige Denkmäler"

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Bilder des israelischen Fotografen Erez Kaganovitz: Die Ausstellung "Humans of the Holocaust" vermittelt eine neue Sichtweise auf eine leidvolle Zeit. (Foto: Erez Kaganovitz)

Erez Kaganovitz hat Überlebende interviewt und fotografiert. Jetzt präsentiert der israelische Fotograf seine Fotos im Max Mannheimer Haus in Dachau. Was er mit seiner Ausstellung bewirken will.

Von Leonard Scharfenberg, Dachau

Am Anfang war Erez Kaganovitz wirklich wütend. Der israelische Fotograf erzählt, wie er vor fünf Jahren auf eine Umfrage in der New York Times gestoßen ist: Mehr als 40 Prozent der befragten US-Amerikaner könnten mit dem Wort Ausschwitz nichts mehr anfangen. Unter den jüngeren Teilnehmern seien es fast zwei Drittel. Kaganovitz erzählt, er habe es kaum fassen können. Doch seine Wut auf die jungen Menschen verfliegt schnell. Schließlich habe er in diesem Alter auch nichts mit dem Thema zu tun haben wollen. Und das, obwohl Kaganovitz in Israel aufgewachsen ist, also seit der ersten Klasse "mit Holocaustaufklärung überschüttet wurde", wie er erzählt. Am Gedenktag Yom Hashoah blieb der Fernseher aus. "Ich wollte die toten Körper nicht sehen", sagt er, "die ganzen Dokus in Schwarz-Weiß".

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