Dachauer Volksfest:"Würzig, süffig" - So schmeckt das Dachauer Festbier

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Ein Prosit auf das Dachauer Volksfest: Oberbürgermeister Florian Hartmann, Festwirte, Schausteller und städtische Angestellte haben sich das Festbier bei der Bierprobe schon einmal schmecken lassen. (Foto: Toni Heigl)

Nicht nur Oberbürgermeister Florian Hartmann schwärmt bei der Bierprobe vom Märzen der Spatenbrauerei. Eine Mass kostet heuer auf dem Volksfest 6,30 Euro.

Von Helen Krueger-Janson, Dachau

Es hätte nicht besser passen können: Die Bierprobe für das Dachauer Volksfestbier fand heuer am Tag des Bieres statt. Die Gäste im Gasthof Drei Rosen sind stilgerecht in Dirndl und Lederhose gekleidet. Alle haben einen Krug mit einem halben Liter Volksfestbier in der Hand.

Noch ist der Gerstensaft unfiltriert. Die Festwirte des Volksfestes sind gekommen, Schausteller, Kommunalpolitiker und Mitarbeiter der Stadt. Das Festbier der Spatenbrauerei wird ausgeschenkt und getrunken, während der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann die Hintergründe des internationalen Biertages erläutert: "Es geht darum, Freunde zu treffen und die Menschen zu ehren, die das Bier brauen und servieren. An diesem Tag werden die Biere aller Nationen gefeiert, die die Welt vereinen."

"Oans, zwoa, drei, gsuffa"

Der Oberbürgermeister ist vom Dachauer Festbier angetan. "Der Märzen ist sehr würzig, schön süffig, echt gut gelungen". Und weil der internationale Tag des Bieres von Amerikanern erfunden worden sei, wundere es ihn um so mehr, dass US-Präsident Donald Trump behaupte, er habe in seinem Leben noch keinen einzigen Schluck Bier getrunken. "Und genau deswegen würde ich ihm mit den besten Empfehlungen ein Fass Volksfestbier zuschicken", scherzt Hartmann. Die Gäste quittieren den Spaß mit einem herzhaften Lachen. "Oans, zwoa, drei, gsuffa", heißt es dann, während die Ludwig-Thoma-Musikanten zu spielen anfangen.

Braumeister Stephan Birle erläutert die Besonderheiten des diesjährigen Volksfestbieres. Der Aromahopfen stamme aus der Hallertau, das Wasser aus dem eigenen Brunnen in 300 Meter Tiefe. Das Bier habe eine wunderbare Bernsteinfarbe. Der Alkoholgehalt liege dieses Jahr bei 5,6 Prozent und sei damit um 0,3 Prozent geringer als im vergangenen Jahr. Das Bier habe 20 Bittereinheiten, ein herbes Pils erreiche fast das Doppelte. "Und dann hat es natürlich einen stabilen, schönen Schaum, der durch unser geheimes Maischverfahren zustande kommt", sagt Birle. Näheres will er dazu nicht sagen, schließlich unterliege er einer Geheimhaltungspflicht. Auch ein Gast im Drei Rosen ist später voll des Lobes über das Bier: "So ein kaltes Spaten aus der Flasche mit dem nostalgischen Etikett - das ist ein Traum."

Das Bier ist noch unfiltriert

Zu Beginn dieser Woche wird das Bier der Spaten Brauerei noch filtriert. Durch das Verfahren verschwindet die Naturtrübe und die Bitterkeit. Das naturtrübe Bier schlägt manchem Gast auf den Magen, der nach dem Genuss einer Mass dann auf alkoholfreie Getränke oder Radler umschwenkt.

Klaus Mader, Volksfestorganisator der Stadt, schreibt jedes Jahr den Besteller für das Festbier neu aus. Der Wettbewerb soll den Bierpreis dämpfen. "Uns ist es wichtig, für unsere Gäste den Bierpreis immer so niedrig wie möglich zu halten. Denn unser oberstes Credo ist: Wir sind ein Familienfest, und da soll es auch familiär zugehen." Eine Mass Volksfestbier kostet heuer 6,30 Euro.

Einer rückt in den Hintergrund

Für Mader wird es nach 22 Jahren das letzte Volksfest sein, das er in alleiniger Verantwortung organisiert. Im Herbst wird er noch die Abrechnung machen. Dann geht die Verantwortung für das Dachauer Volksfest auf das städtische Kulturamt über. "Danach werde ich nur noch als Hintergrundmaus dabei sein", sagt Mader. An seine Position tritt Andrea Dvorak-Löffler, die ihn dieses Jahr schon bei der Arbeit für die Großveranstaltung begleitet hat, um sich auf die Abläufe nächstes Jahr vorzubereiten.

Im vergangenen Jahr strömten insgesamt 350 000 Besucher auf das Dachauer Volksfest. Auch heuer erwarten die Veranstalter wieder mehrere hunderttausend Besucher. "Wir haben ein sehr lebendiges Geschäft", freut sich Volksfestorganisator Mader. "Wir haben wieder nur ein bisschen verändert, es ist immer ein Spagat zwischen alt und neu, man muss die Balance jedes Jahr wieder finden." Anstich für das Volksfest ist am kommenden Samstag um zwölf Uhr. Heuer findet auch wieder der Kinderfestzug am Sonntag statt. Mader wünscht sich eine ausgelassene und friedliche Stimmung und ein gutes Wetter für das Feuerwerk.

© SZ vom 05.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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