Schulplanung:Dachau investiert in die Zukunft

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Eine Modellansicht: Die erweiterte Grundschule Dachau Ost soll viel mehr Schülern Platz bieten. (Foto: OB Florian Hartmann/Facebook)

Bauausschuss des Stadtrats billigt Pläne für die Erweiterung der Grundschule Ost für mehr als 32 Millionen Euro.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Es ist ein bildungspolitisches Riesenprojekt, das die Stadt die nächsten Jahre beschäftigen wird: An der Grundschule Dachau Ost sollen künftig deutlich mehr Schüler unterkommen. Bis zu sieben Parallelklassen pro Jahrgangsstufe könnten in Zukunft dort unterrichtet werden. Die Stadt Dachau plant, die Einrichtung auf sechs Züge mit einer Ausbauoption auf einen siebten Zug zu erweitern - bisher gibt es an der Schule 18 Klassenzimmer, dem entsprechen viereinhalb Züge. Außerdem sollen eine sechsgruppige Kindertagesstätte sowie eine Dreifachturnhalle an Stelle der jetzigen Turnhalle entstehen. Der grobe Kostenrichtwert: Mehr als 32 Millionen Euro. Die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses haben das Erweiterungskonzept der Dachauer "GHK Architekten" mehrheitlich gebilligt. Dies seien "gute Nachrichten für junge Familien", schrieb Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) auf seiner Facebook-Seite.

Vor dem Hintergrund eines rasanten Bevölkerungswachstums geraten Dachauer Grundschulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Stadt müsste in den nächsten Jahren eigentlich eine fünfte Grundschule bauen, um künftig alle Kinder unterzukriegen. Doch es fehlt ein mögliches Grundstück. Bei anderen Einrichtungen sieht die Stadtverwaltung kaum Vergrößerungspotenzial. Die Grundschule Augustenfeld wird bereits auf das Möglichste erweitert. Bei der Grundschule Süd prüft die Verwaltung momentan eine mögliche Vergrößerung. Allerdings kann auch diese nur am Standort umgebaut werden. Eine Erweiterung der Klosterschule ist nach Angaben der Stadt aufgrund des Denkmalschutzes unmöglich. Mit der Erweiterung der Grundschule Dachau Ost kann die Stadt aus Sicht der Verwaltung dem erwarteten Bevölkerungswachstum vorerst gerecht werden.

"Wir stehen hinter dem Konzept"

Geplant ist, die beiden Bestandsflügel umzubauen und zu sanieren. Alle anderen Anbauten sollen abgerissen und durch einen Erweiterungsbau nach Westen zur Anton-Günther-Straße ersetzt werden. In den oberen Geschossen der Bestandsflügel sowie des Erweiterungsbaus sollen unter anderem moderne Räume entsprechend des Lernhauskonzeptes der Stadt München entstehen. Im dritten Obergeschoss wäre Platz für etwa Therapieräume für Menschen mit Behinderung. Im Erdgeschoss befinden sich die Mensa und Räume für die Kita samt Hort- und Mittagsbetreuung. Der Erweiterungsbau hat einen eigenen Innenhof, der unter anderem als Pausenhof genutzt werden kann. Die neue Dreifachturnhalle soll bereits bis 2023 fertig sein. Mit dem Erweiterungsbau möchte die Stadt in rund zwei Jahren beginnen. Wenn das Schuljahr 2025/26 beginnt, soll die neue Grundschule Ost fertig sein.

Die Stadträte stimmten im Bau- und Planungsausschuss mehrheitlich für das Vorhaben. Nur die CSU-Fraktion war dagegen. Den Christsozialen ist die neue Schule zu groß. "Der Platz ist einfach zu gering, mehr als sechs Züge sind nicht sinnvoll", sagte Schulreferentin Katja Graßl. Das Gedränge werde zu groß sein, meinte sie. Sie und ihre Fraktion möchten das "auf jeden Fall vermeiden". Oberbürgermeister Hartmann verwies darauf, dass sowohl die Schulleitung als auch der Elternbeirat diese Argumente nicht teilen würden. Auch Anke Drexler sagte für SPD-Fraktion: "Wir stehen hinter dem Konzept."

© SZ vom 03.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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