Das Internationale Mahnmal an der KZ-Gedenkstätte Dachau steht auf bröckelndem Fundament. Die beiden rekonstruierten Häftlingsbaracken können bei schlechtem Wetter nicht betreten werden - einsturzgefährdet, fast schon ein Sinnbild der Erinnerungspolitik im Lande. Dabei ist die Bundesrepublik Deutschland zur Erhaltung der Opferorte verpflichtet. Freistaat und Bund geben Geld, doch unterm Strich ist es zu wenig - für die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ein zäher Kampf, allein um etwa einen angemessenen Besucherparkplatz in Dachau zu bauen. Das dauerte Jahre. Viel Geld fließt dagegen in die sogenannten Täterorte, das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg oder den Obersalzberg. Das sehen Holocaust-Überlebende skeptisch, auch der Landtagsvizepräsident und Stiftungsdirektor Karl Freller (CSU), der mit der SZ über die angekündigte Wende in der Erinnerungspolitik spricht.
Erinnerungskultur:"Das ist auf den Weg gebracht"
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Die KZ-Gedenkstätte Dachau muss nicht nur als historischer Schauplatz erhalten werden, sondern auch als Lernort stets weiter entwickelt werden.
(Foto: Toni Heigl)Vom bayerischen Gedenkkonzept, vor zwei Jahren als großer Wurf angekündigt, hört man kaum mehr etwas. Stiftungsdirektor Karl Freller zweifelt aber nicht an dem erfolgreichen Abschluss des Erinnerungsprojekts.
Interview von Helmut Zeller
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