Privatfotos in der NS-Zeit:Nazi-Propaganda im Familienalbum

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Im Kriegsalbum aus Russland von Alfons H. steht bei diesem Bild geradezu zynisch "jüdischer Heckenschütze wird gestellt". Doch der Mann ist unbewaffnet und ergibt sich mit erhobenen Händen. (Foto: Private Sammlung Maiken Umbach)

Im Tagungsband zum Dachauer Symposium 2021 zeigen die Autoren, wie stark die private Bilderwelt zwischen 1933 und 1945 von der NS-Ideologie beeinflusst worden ist - und warum sich das Grauen oft erst auf den zweiten Blick erschließt.

Von Walter Gierlich, Dachau

Gibt man bei einer Suchmaschine im Internet "Nationalsozialismus" ein, bekommt man unzählige Bilder von Parteiaufmärschen, jubelnden Menschenmassen mit Hakenkreuzfahnen, Hitler am Rednerpult oder in Lederhose auf dem Obersalzberg zu sehen. Auch Bilder aus Ghettos oder Konzentrationslagern, die in TV-Dokumentationen oder bei Ausstellungen zu sehen sind, seien von SS-Fotografen angefertigt worden. Dies schreibt Michael Wildt, Historiker an der Humboldt-Universität Berlin, in der Einführung des Buchs "Fotos im Nationalsozialismus".

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