Bundestagswahl 2025:Thomas Kreß will für die Grünen in den Bundestag

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Thomas Kreß will als Bundestagskandidat für die Grünen in Dachau antreten. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Der langjährige Kommunalpolitiker möchte Beate Walter-Rosenheimer in ihrem Amt beerben. Bislang gibt es zwei Konkurrenten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Vor gut zwei Monaten hat Beate Walter-Rosenheimer angekündigt, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht erneut kandidieren zu wollen. Schon wenige Wochen danach hatten mit der 48-jährigen Gemeinderätin Lisa Stockmann aus Eichenau und dem 37-jährigen Stadtrat Johannes Landendinger aus Germering zwei Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck ihre Hüte in den Ring geworfen. Mit Thomas Kreß kündigt nun der erste Kandidat aus dem Landkreis Dachau an, Walter-Rosenheimer, die seit 2012 für den Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck im Bundestag sitzt, ab 2025 in ihrem Amt beerben zu wollen. Ob noch mehr Kandidatinnen und Kandidaten in das Rennen einsteigen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

Im Gegensatz zu Stockmann und Landendinger, die erst seit 2019 beziehungsweise 2017 bei den Grünen sind, engagiert sich Thomas Kreß schon lange politisch. Seit gut drei Jahrzehnten ist der 62-Jährige Parteimitglied und ungefähr genauso lange ist der Dachauer in der Kommunalpolitik aktiv: Seit 2008 sitzt Kreß, der von Beruf Ingenieur in Altersteilzeit ist, für die Grünen im Dachauer Stadtrat, davor war er jahrelang im Kreistag - 2018 hätte er es sogar fast in den Bayerischen Landtag geschafft.

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Nun will Kreß, der sich im Dachauer Stadtrat über die Jahre hinweg vor allem durch seine Beharrlichkeit einen Namen gemacht hat, es noch einmal wissen. Er wolle, sagt er, wenn man ihn nach seiner Motivation fragt, für den Bundestag zu kandidieren, "die Chance ergreifen, was zu verändern". Selbstverständlich habe er sich vor der Bekanntgabe seiner Kandidatur überlegt, ob er nicht zu alt sei und Jüngeren den Vortritt lassen solle, sagt Kreß. Aber zum einen sei es ihm wichtig, dass auch jemand aus Dachau antrete, zum anderen sei es im Sinne der Demokratie wichtig, dass es bei einer Wahl mehr als eine Möglichkeit gebe. Und auch wenn er "keine Namen" nennen wolle: Andere Kandidaten von den Dachauer Grünen, die vielleicht infrage gekommen wären, hätten sich bislang vor einer Kandidatur "gedrückt". Ins Detail will er an dieser Stelle aber nicht gehen.

Jetzt wolle er schauen, ob er nicht auf Bundesebene noch mehr bewegen kann

Die Diplom-Psychologin Walter-Rosenheimer sitzt für die Grünen im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, außerdem ist sie Mitglied im Petitionsausschuss. Fragt man Kreß, welche Themen es sind, die er im Bundestag vorantreiben will, dann fällt schnell das Stichwort Verkehrspolitik. Im Stadtrat sei man über die Jahre oftmals durch Bundesgesetze behindert worden, sagt Kreß: Man nehme nur einmal die Pleite bei der Einbahnstraßenregelung in der Dachauer Altstadt. Zwar hätten er und seine Stadtratskolleginnen und -kollegen über die Jahre auch viel erreicht, aber jetzt wolle er schauen, ob er auf Bundesebene nicht noch mehr bewegen könne. Und auch wenn Verkehrspolitik sein Steckenpferd ist, am Ende hängt für den Dachauer doch alles mit allem zusammen: angefangen beim Klimaschutz über das Thema Verkehr hin zur sozialen Gerechtigkeit.

Fragt man bei Walter-Rosenheimer nach, wie sie es findet, dass sich mit Kreß nun schon drei Kandidaten um ihr Amt bewerben, schreibt die Abgeordnete, dass sie das sehr freue: "Das zeigt deutlich das hohe Interesse der Grünen im Wahlkreis, sich auch auf Bundesebene mit Verantwortung und Engagement einzusetzen." Eine Präferenz für einen der Kandidaten will sie indes nicht aussprechen: "Alle drei Bewerber*innen sind mir persönlich bekannt und ich schätze sie sehr."

Ob der Dachauer Thomas Kreß letztlich genug Menschen von sich überzeugen kann, wird sich also erst bei der Aufstellungsversammlung am Donnerstag, 20. Juni, zeigen. Der 62-Jährige jedenfalls freut sich auf das demokratische Ringen mit seinen Mitbewerbern: "Einmal greif' ich noch mal an."

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