Mehr Publikum bei Kulturveranstaltungen:Endlich locker

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Die bayerische Staatsregierung erlaubt bis zu 1500 Gäste bei Open Airs.

Von Michael Zirnstein, München

So sehr sich Kulturveranstalter über das Ende des Lockdowns freuten, so sehr ärgerten sich viele über die Hürden für ihren Neustart. Waren in den oft kommunalen oder staatlichen Theater- und Konzertsälen schon bis zu 1000 Gäste zugelassen, durften bei Open Airs, also in der frischest möglichen Luft, nur 500 dabei sein. "Das versteht doch kein Mensch", sagte Christian Kiesler, der für den Verband der Münchner Kulturveranstalter die Münchner Sommerbühne im Olympiastadion organisiert. Bei "Klassik am Odeonsplatz" (mit Beteiligung des Staatsorchesters vom BR) durfte von Anfang an mit 2000 Besuchern geplant werden, angeblich aus Testzwecken. Als dann längst 15 000 Fußball-Fans EM-Spiele in der Allianz Arena verfolgten, lockerte die Bayerische Staatsregierung tatsächlich auch in der Kultur. Ein wenig: Man blieb bei 500 Gästen draußen, davon durften aber immerhin 100 stehen.

Jetzt rückt der Ministerrat dieses Missverhältnis gerade: "Wir erhöhen die maximalen Besucherzahlen für Kulturveranstaltungen noch einmal deutlich", verkündet Kunstminister Bernd Sibler erfreut. Von 1. Juli an dürfen nun bis zu 1500 Besucher zu Open Airs kommen, an sie dürfen bis zu 200 Stehplätze mit Mindestabstand vergeben werden. "Damit steht einem Sommer der Kultur nichts mehr im Weg!", sagt Sibler, der in den vergangenen Wochen die staatliche Veranstaltungsplattform "Bayern spielt!" vorangetrieben hat. Bei der gerade laufenden Auftaktwoche dazu auf dem Königsplatz sind bereits seit Montag 900 Gäste zugelassen.

Für einige Veranstalter ist die Erhöhung der Kapazität eine Erlösung. Die Anfang Juli startenden "Strandkorb Open Airs" in Rosenheim und Augsburg etwa hatten risikoreich mit wesentlich mehr Plätzen geplant und hätten Gäste ausladen müssen. Und beim "Dachauer Musiksommer" ist noch etwas mehr Platz als für 500 Stühle auf der Ludwig-Thoma-Wiese, so könnte man jetzt bei einigen der ausverkauften Konzerte immerhin 100 Gäste mehr einlassen.

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