Wenn eine deutsche Ministerin nach Taiwan reist und dort Gespräche über Forschung und Technologie führt, dann ist das kein herausragender Akt des Mutes oder gar eine Auflehnung gegen die Volksrepublik China. Die Ministerin trifft drei mit Bildung, Forschung und Technologie beauftragte Amtskollegen. Das sichtbarste Signal der Rebellion besteht darin, dass es der Bundesregierung im Interesse der eigenen Hochschullandschaft und der wissenschaftlichen Freiheit um den Aufbau alternativer Informations- und Lehrinhalte im Bereich der Sinologie geht. Übersetzung: Die China-Expertise, die Lehrstühle und Institute hierzulande, sind inzwischen so sehr von Geld und Interessen der Volksrepublik durchzogen, dass mehr wissenschaftlicher Abstand geboten ist.
Ein-China-Politik:Eine Insel mit Anschluss
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Bundesforschungs- und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger trifft in Taipeh den taiwanischen Wissenschafts- und Technologie-Minister Wu Tsung-tsong (rechts vorne). Beide unterzeichneten ein Abkommen über gemeinsame Halbleiter-Forschung.
(Foto: Daniel Ceng Shou-Yi/IMAGO)Erstmals seit 1997 fährt eine Bundesministerin nach Taiwan. Das ist weder besonders mutig noch eine Brüskierung Pekings.
Kommentar von Stefan Kornelius
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