Die Zivilgesellschaft in Russland befindet sich in einer seltsamen Situation: Je stärker der Druck ist, den die Behörden auf sie ausüben, desto aktiver werden jene Menschen, die im wahrsten Sinn des Wortes als Bürgerinnen und Bürger bezeichnet werden können - die Rede ist von Menschen, denen die in der Verfassung verankerten Bürgerrechte nicht egal sind. Die Januar- und Februarproteste in diesem Jahr zeigten nicht nur die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, ihre Unzufriedenheit mit den Aktionen des Kreml und der "Silowiki" (Militär, Geheimdienst, Polizei, Innenministerium) auszudrücken, sondern auch ihre Fähigkeit zur Solidarität. Jedenfalls blieben diejenigen, die während der Proteste festgenommen wurden, nicht ohne Hilfe.
Russland:Die Spießer sind Putins größte Stütze
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Der Staat bekämpft die russische Zivilgesellschaft rigoros. Ihm hilft dabei der "Mann der Mitte" - eine Schicht, die Nawalny für einen "Agenten" hält.
Gastkommentar von Andrej Kolesnikow
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