Polen:Deutsche und Polen brauchen einander

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Ministerpräsident Donald Tusk hat eine Mehrheit gewonnen, viele Menschen aber auch noch nicht. PiS-Anhänger demonstrieren in Warschau gegen ihn. (Foto: IMAGO/Aleksander Kalka/IMAGO/Aleksander Kalka)

Ministerpräsident Donald Tusk will in seinem Land das Feindbild Deutschland übermalen, das seine Vorgänger so inbrünstig zeichneten. Berlin kann ihm dabei helfen - und sollte ein Zeichen setzen.

Kommentar von Daniel Brössler

Als Bundeskanzler Olaf Scholz im Dezember 2021 nach Polen reiste, war er erst seit wenigen Tagen im Amt. Mit dem frühen Antrittsbesuch wollte er die Bedeutung der Beziehungen zum großen östlichen Nachbarland unterstreichen. Donald Tusk, der liberal-bürgerliche neue polnische Ministerpräsident, hat sich für seine erste Dienstreise nach Deutschland deutlich mehr Zeit gelassen. Wenn er an diesem Montag von Scholz im Kanzleramt empfangen wird, ist er bereits seit zwei Monaten im Amt. Ein Beleg dafür, dass Tusk Deutschland nicht wichtig wäre, ist das aber sicher nicht. Es zeugt nur davon, wie schwierig die Lage Tusks ist. Präsident Andrzej Duda und die abgewählte nationalistische PiS tun alles, um die Arbeit der neuen Regierung zu untergraben.

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