Aus der Ferne ist es schwer zu beurteilen, wie viele Menschen aus legitimer Sorge an den Palästina-Demos am Wochenende teilgenommen haben - und wie viele dort vor allem Sympathie für Massenmörder sowie Antisemitismus ausleben wollten. Geblieben jedenfalls sind die Eindrücke, die Letztere produzierten: Sie trugen Fahnen mit den Symbolen von IS und Taliban, sie forderten die Errichtung eines "Kalifats". Sie beschimpften Leute, die aus einem Starbucks kamen (weil die Kette angeblich antipalästinensisch ist). Sie riefen Parolen, die zumindest im Subtext der Vernichtung Israels das Wort redeten.
Nahostkonflikt:Sorge und Besorgte
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Viele Palästinenser nehmen aus Angst um ihre Lieben an Demonstrationen teil - bei denen Extremisten die Bilder prägen. Damit lösen sie Entsetzen aus. Und sie selbst geraten ins Abseits, mal wieder.
Kommentar von Detlef Esslinger
Israel:Die Schuld der anderen
Seit dem 7. Oktober ist da die Frage, wie es sein konnte, dass das bestgeschützte Land der Welt so schutzlos war. Armeechef und Geheimdienstchefs räumen ihre Verantwortung ein, nur Benjamin Netanjahu geht es um etwas ganz anderes: sein politisches Überleben.
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