Wer jeden Morgen in einer halbwegs stabilen Demokratie aufwacht, kann es sich vielleicht nicht vorstellen, wie es ist, keine Freiheit mehr zu haben. Für die Frauen und Männer in Myanmar aber ist das mehr als drei Jahre nach der Machtergreifung durch das Militär jeden Tag wieder eine Katastrophe in Dauerschleife. Nach zehn Jahren zarter Demokratisierung wurden sie ins Dunkel zurückgeworfen. Die Generäle, die seit der Staatsgründung 1948 der Überzeugung sind, besser zu wissen, was gut für das Volk ist, versuchen seit dem Coup, ihre Macht mit allergrößter Gewalt durchzusetzen, vor allem zum eigenen Vorteil. Sie lassen Demonstranten durch Scharfschützen erschießen, foltern, quälen und verschleppen. Zivilisten werden verprügelt und vergewaltigt, Kirchen und Schulen vermint, es werden Luftangriffe gegen Dörfer geflogen, in denen die Junta Widerstandsgruppen vermutet. Die Weltöffentlichkeit hat eine Weile lang tatenlos zugesehen - und sich dann abgewandt. Andere Konflikte verlangen Aufmerksamkeit.
Myanmar:Die Macht der Machtlosen
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Es ist fast ein Wunder, dass die Widerstandsbewegung ohne jede Hilfe von außen gegen das brutale Militärregime durchgehalten hat. Und die Generäle geraten immer mehr in Bedrängnis.
Kommentar von David Pfeifer
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