Demokratie:Politiker aus Bayern kommen dann gut an, wenn sie nicht ganz ernst genommen werden

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Abgewatscht werden und darauf anstoßen: Markus Söder (CSU, 2. von links) mit Double Thomas Unger und Hubert Aiwanger (2. von rechts) mit Double Stefan Murr auf dem Nockherberg 2023. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Warum das "Derblecken" auf dem Münchner Nockherberg zwar auch an diesem Mittwoch eine Werbeveranstaltung ist - aber auch eine ganz besondere Form der gelebten Meinungsfreiheit.

Kommentar von René Hofmann

Es gibt im Bayerischen Fernsehen eine bemerkenswerte Konstante: Die beiden beliebtesten Sendungen sind seit Jahren die Live-Übertragung der in Veitshöchheim bei Würzburg aufgeführten "Fastnacht in Franken" und des wenig später auf dem Nockherberg in München zelebrierten Politiker-Derbleckens. Und zwar in dieser Reihenfolge. Auch deutschlandweit finden beide Ausstrahlungen einen erstaunlichen Anklang. Zur Kostümschau aus Unterfranken schalteten in diesem Jahr immerhin 1,5 Millionen Menschen ein, die nicht in Bayern wohnten. Verkürzt gesagt lässt sich also feststellen: Politiker aus dem Freistaat kommen dann gut an, wenn sie nicht ganz ernst genommen werden.

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Von René Hofmann

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