Angela Merkel:Schwäche und Größe

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Politiker, die Fehler öffentlich bereuen? Das gibt es höchst selten. Und noch seltener kommt dies bei einem amtierenden Regierungschef, bei einer Kanzlerin vor. (Foto: dpa)

Die Entschuldigung der Kanzlerin ist ein historischer Moment. Sie zeigt ein Maß an Selbstreflexion, das man sich von ihr früher gewünscht hätte.

Kommentar von Ulrich Schäfer

In der christlichen Liturgie hat das Confiteor, das allgemeine Schuldbekenntnis, einen festen Platz. Es wird gleich am Anfang der Messe gesprochen, und es enthält in seiner lateinischen Form einen Satz, den auch viele Nicht-Christen und jene kennen, die nie in die Nähe des großen Latinums gekommen sind: Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa. Meine Schuld, meine große Schuld. Es gibt diesen Akt der Buße in vielen unterschiedlichen Formen. Und auch später, im Vaterunser, bitten die Christen noch einmal um Vergebung: "Und vergib uns unsere Schuld."

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Es ist nicht das erste Mal, dass Angela Merkel einen Fehler eingesteht, aber diesmal erschüttert sie damit das ganze Land. Von einer Kanzlerin, die sich für etwas entschuldigt, das viele verbockt haben.

Von Nico Fried und Henrike Roßbach

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