Markus Söder:Im Team Laschet, aber wie

Vom Sinkflug des CDU-Kanzlerkandidaten profitieren in Bayern andere, wie die sonst unterhalb der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle agierende FDP. Der CSU-Vorsitzende aber hat den Schaden.

Von Joachim Käppner

Selbstlos, wie man Markus Söder kennt, hat er nach eigener Aussage halb Bayern mit dem Konterfei von Armin Laschet plakatieren lassen. Man lasse sich da nichts nachsagen, behauptete Bayerns Ministerpräsident, der dem Kanzlerkandidaten der Union freilich selber einiges nachsagt. Auf den Nenner gebracht: Der kann es nicht.

Söder steckt in der Klemme. Er hat in der Union gegen Laschet den Kürzeren gezogen, nun tritt ein, was er damals befürchtet hat: Der Kandidat zieht nicht, im Gegenteil, CDU/CSU brechen in den Umfragen zur Bundestagswahl ein. Und auch die Werte im eigenen Land sind für dortige Verhältnisse miserabel, der Negativtrend hat auch die CSU gepackt. Sollte Markus Söder darauf spekuliert haben, dass die Wählerschaft ihn als möglichen Retter der Gesamtpartei schonen und belohnen werde, dann ist die Rechnung nicht aufgegangen.

Stattdessen profitieren von Laschets Sinkflug im Freistaat andere, wie die sonst unterhalb der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle agierende FDP. Und das Schlimmste für den nicht als geduldig bekannten Söder ist: Er selber kann wenig daran ändern, es hängt vor allem am Kanzlerkandidaten, den Trend umzukehren. Söder aber ist - mitgefangen, mitgehangen - unfreiwillig Mitglied im Team Laschet.

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