Soziale Medien:Die Methode Myanmar?

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In der virtuellen Welt organisiert, in der realen Welt kämpfend: Szene von den Ausschreitungen dieser Tage in Paris. (Foto: Lewis Joly/dpa)

Macron und Biden wollen Gewalt verhindern, die von Tiktok- oder Twitter-Nutzern ausgeht. Ihre Absichten sind gut, ihre Ideen heikel.

Kommentar von Andrian Kreye

Gleich zwei demokratische Regierungen überlegen derzeit, ob es nicht sinnvoll sein könnte, soziale Medien zu drosseln oder sogar abzuschalten. Angesichts der Unruhen in Frankreich sagte Präsident Macron am Dienstag, er wolle Plattformen wie Tiktok oder Snapchat vorübergehend blockieren. Gewalttätige Demonstranten würden sich dort organisieren. Andere würden Gewalttaten nachmachen, die sie dort sehen. Man verhandele mit den Anbietern, die heikelsten Inhalte zu löschen und Rädelsführer zu identifizieren. Damit würde Macron sein Land auf die unrühmliche Liste der Organisation Access Now setzen, die weltweit Internetsperren beobachtet. Alleine in diesem Jahr haben das schon 21 Länder getan, darunter Indien, Myanmar und Russland.

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