Diplomatie:Lula, der schwierige Freund

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird von Luiz Inácio Lula da Silva vor dessen Amtssitz empfangen. (Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa)

Brasiliens Präsident bleibt dabei: Aus seiner Sicht tragen die Ukraine und der Westen eine Mitschuld an der russischen Aggression. Das ist abwegig. Dennoch liegt es im Interesse Deutschlands, dass Lula Erfolg im eigenen Land hat.

Kommentar von Nicolas Richter

Wenn es so weitergeht, ist der rote Teppich in Brasilia bald abgewetzt: Binnen weniger Wochen sind der Bundespräsident und der Bundeskanzler eingeflogen, um den neuen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva zu begrüßen, dazu etliche Kabinettsmitglieder. Aus Berliner Sicht hat sich mit der Rückkehr Lulas eine ideale politische Konstellation ergeben: Die Wortführer in Südamerika sind gemäßigte linke Regierungen, die Kooperation und Klimaschutz befürworten. Das passt bestens zum deutschen Interesse, nach der Ernüchterung durch Russland und China neue Partner zu finden - oder alte wiederzuentdecken. Brasilien, Chile und Argentinien verfügen über alles, was Deutschland noch lange brauchen wird: Energie, Rohstoffe, Absatzmärkte und, ja, Demokratie.

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