CDU:Ein einzigartiger Selbstbetrug

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Könnte eine Regierung unter Armin Laschet jetzt wirklich mit Lust und Freude an die Arbeit gehen, wie er es am Sonntagabend in Aussicht stellte? (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Wer macht Armin Laschet klar, dass es vorbei ist? Die Nonchalance, mit der er sein politisches Versagen zu kaschieren versucht, ist verstörend.

Kommentar von Nico Fried, Berlin

Die wichtigste Frage, die sich der CDU nach diesem Wahltag stellt, lautet, ob Armin Laschet nicht selbst denen langsam peinlich wird, die ihn als Kanzlerkandidaten durchgesetzt haben. Laschet war von einer Mehrheit der Parteibasis nicht gewollt, in einzelnen Landstrichen wurde sein Plakat erst gar nicht aufgehängt, die CSU hat ihn sowieso nie wirklich akzeptiert. Laschet hat einen grausam schlechten Wahlkampf geführt, er hat der Union ein verheerendes, historisch beispielloses Ergebnis eingebrockt, Wahlkreise gingen verloren, die für die Union als unverlierbar galten, der Osten ist christdemokratisches Brachland geworden. Und jetzt stellt er sich hin und will in der Mitte des Bundestages eine Mehrheit finden, die ihn zum Bundeskanzler wählt?

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Von Michael Bauchmüller, Stefan Braun, Nico Fried, Henrike Roßbach und Jens Schneider, Berlin

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