Taiwan:Taiwan stimmt für den Status quo - doch darauf kommt es nicht an

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Peking nennt ihn eine Gefahr für den Frieden: Taiwan hat Lai Ching-te trotzdem zum Präsidenten gewählt. (Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP)

Pekings Pläne, der Insel ihre Souveränität zu nehmen, lassen sich von Wahlergebnissen dort nicht beeinflussen. Die internationale Gemeinschaft muss die junge, lebendige Demokratie schützen.

Kommentar von Lea Sahay

Mit der Wahl des neuen Präsidenten Lai Ching-te haben die Taiwaner gezeigt, dass sie mit dem außenpolitischen Kurs ihres Landes zufrieden sind. Sie wählen die Distanz zu Peking und halten den Abstand zu ihrem Nachbarstaat, der die 24 Millionen Menschen zu einer Vereinigung zwingen will. Es ist das Unglück Taiwans, im Schatten der Kommunistischen Partei Chinas leben zu müssen. Dass die junge Demokratie unter diesem Druck Wahlen abhält - geordnet, transparent und frei - verdient Anerkennung. Die Demut, mit der die Taiwaner ihre politischen Rechte praktizieren, ebenso. Taiwan hat sich friedlich demokratisiert, jeden Tag leben die Menschen dort vor, wie eine Gesellschaft auch an ihrer schwierigen Geschichte wachsen kann. Es steht außer Zweifel, dass die Insel den Schutz der Weltgemeinschaft verdient. Nötig sind jetzt keine weiteren warmen Worte, sondern verbindliche Sicherheitsgarantien.

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