Pakistan:Das Urteil gegen Imran Khan trägt die Handschrift der Generäle

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Man kann ihm manches vorwerfen, aber Korruption gehört nicht dazu. Dennoch wurde Pakistans Ex-Premier Imran Khan wegen dieses Vorwurfs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. (Foto: MOHSIN RAZA/REUTERS)

Pakistans mächtige Politdynastien gehen ein Bündnis mit dem Militär ein, um den Mann politisch auszuschalten, der ihnen gefährlich geworden ist. Dessen Verurteilung widerspricht dem Willen der Wähler.

Kommentar von Tobias Matern

Er ist egozentrisch, gerne auch mal antiwestlich. Er spielt immer wieder mit der ideologischen Nähe zu Islamisten, als Premierminister hatte er auch keine herausragende Bilanz. Aber in großem Stile korrupt ist Imran Khan, inhaftierter pakistanischer Ex-Premier, sicher nicht. Genau dafür aber hat ihn ein Gericht in erster Instanz nun zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Drama, das sich derzeit im Atomwaffenstaat Pakistan auf offener Bühne abspielt, folgt einem eindeutigen Skript: Es trägt die Handschrift des allmächtigen Militärs. Dabei hat das Land ganz andere Sorgen.

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