Sozialpolitik:Für Kinder und Arme interessiert sich keine Partei

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Es dauert noch dreizehn oder vierzehn Jahre, bis er für die Politik ein Faktor wird. Jetzt soll er gefälligst nur spielen. (Foto: imago premium/imago/Westend61)

Alle streiten über Elterngeld und Wärmepumpen, also Themen der Mittelschicht. Das Kinderhilfswerk und die Tafeln hingegen haben keine Lobby. Aus leider naheliegenden Gründen.

Kommentar von Dominik Fürst

Wohl dem, der die Aufmerksamkeit hat. Weil in den vergangenen Wochen so viel übers Heizungsgesetz und übers Elterngeld geschimpft und gestritten wurde, wären ein paar Themen beinahe untergegangen, die an Bedeutung zumindest ebenbürtig sind. Einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zufolge finden die Menschen im Land, dass Politik und Gesellschaft sich viel zu wenig um das Problem der Kinderarmut kümmern. Die Zahlen sind drastisch: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet, das sind fast drei Millionen Minderjährige. Nachricht Nummer zwei: Die Tafeln in Deutschland befinden sich in einer Notlage, weil sie mit immer weniger Lebensmittelspenden immer mehr Notdürftige versorgen müssen. Sie tun das weitgehend ohne staatliche Unterstützung. Die Organisation spricht vom Ausnahmezustand.

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