Hessen:Es geht hier nicht um Dankeschön

Lesezeit: 2 min

Die drei Hauptprotagonisten in Hessen: Nancy Faeser (SPD), Tarek Al-Wazir (Grüne) und Boris Rhein (CDU). (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Die Grünen werden in Wiesbaden von dem CDU-Ministerpräsidenten aus der Regierung geworfen, dem sie ins Amt verholfen haben. Der gibt ihnen zwei Lektionen mit auf den Weg.

Kommentar von Detlef Esslinger

Noch haben die Koalitionsverhandlungen in Wiesbaden nicht begonnen, da stehen die hessischen Sozialdemokraten schon vor einer grundsätzlichen Aufgabe: zu verhindern, dass sich die Bezeichnung durchsetzt, die ihr neuer Partner von der CDU ersonnen hat. "Christlich Soziale Koalition" nannte Ministerpräsident Boris Rhein am Freitag das angestrebte Bündnis mit der SPD. Es war dies ja die erste Ironie an diesem Tag: Seit 24 Jahren sind die Sozialdemokraten in dem Bundesland nun in der Opposition; und ausgerechnet nach ihrem schlimmsten Wahldebakel überhaupt kommen sie zurück in die Regierung, als Junior des jahrzehntelangen Gegners. Sie werden hart verhandeln müssen, um hinterher zumindest sichtbar zu sein - bei einem Partner, der allen Ernstes einen Begriff etablieren will, der so schön nach etwas anderem klingt, wie Christlich Soziale Union. An Durchtriebenheit hat es Boris Rhein noch nie gefehlt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPolitik
:Hör mal zu

Auch beim SPD-Abgeordneten Joe Weingarten rufen Wähler an, um ihren Frust über die Ampel abzuladen. Wenn er dann bei ihnen vorbeischaut, sind sie erst mal baff. Der Versuch einer Versachlichung, hinter einer Thujenhecke in Rheinland-Pfalz.

Von Detlef Esslinger (Text und Fotos)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: