Parteien:Und immer wieder spalten sie sich

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Ihre Ukraine-Politik treibt selbst Die Linke in die Spaltung: Sahra Wagenknecht (rechts, hier mit Alice Schwarzer auf ihrer Demonstration in Berlin, Februar 2023). (Foto: Marc Vorwerk/SULUPRESS.DE/picture alliance / SULUPRESS.DE)

Die Zerfallsgeschichte der deutschen Linken erlebt gerade eine Fortsetzung. Warum sich Sozialisten-Seelen so oft einen neuen politischen Körper suchen.

Kolumne von Heribert Prantl

Jeder, der auch nur ein wenig Latein gelernt hat, kennt diesen Satz: "Gallia est omnis divisa in partes tres." So beginnt Caesars Bericht über den Gallischen Krieg. Auf Deutsch lautet er so: "Gallien in seiner Gesamtheit ist in drei Teile geteilt." Den einen Teil, so Caesar, bewohnen die Belger, den anderen die Aquitaner und den dritten diejenigen, "die in ihrer eigenen Sprache Kelten, in unserer Sprache Gallier genannt werden". Demnächst wird man eine Analyse über die Lage der Sozialdemokratie so ähnlich beginnen können, nämlich: Der gesamte deutsche Sozialismus ist in drei Teile geteilt; den einen Teil bewohnen die Sozialdemokraten, den anderen bewohnt die sogenannte Linke, den dritten bewohnen die Leute, die von Sahra Wagenknecht angeführt werden. Die drei Teile unterscheiden sich durch ihre Geschichte, ihre Interessen und Absichten. Gemeinsam haben sie, dass sie sich gegenseitig nicht leiden können und ein Miteinander ablehnen.

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