Die Linke in der Krise:Das schönste Versprechen

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Vor zwei Jahren traten Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch als Fraktionsvorsitzende der Linken an, um Aufbruchsstimmung zu verbreiten - nun traten sie im Streit zurück. (Foto: IMAGO/Karina Hessland)

Um die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen, wäre eine linke Kraft von großer Hilfe - doch die Partei zerlegt sich selbst. Warum ihr streitendes Personal mal Schiller lesen sollte.

Von Nils Minkmar

Das souveräne Lächeln, die sorgfältig gelegten Haare, das Kinn - mit gutem Willen konnten Freunde der französischen Linken auf dem Foto einer in den Strand modellierten Figur den Vorsitzenden Jean-Luc Mélenchon erkennen. Angeblich hatte ein Regionalverband der Partei La France Insoumise aufgerufen, den besten in Sand geformten Mélenchon zu küren - tatsächlich war das Bild ein Spaß, den sich jemand mit einer KI erlaubt hatte. Doch viele hielten so einen sommerlichen Personenkult für möglich. Immerhin hat Mélenchon den simultanen Wahlkampf perfektioniert, lässt Hologramme von sich auftreten, um seine Reden zu den Leuten zu bringen - das ist aus seiner Sicht besser, als einen analogen Parteifreund sprechen zu lassen, der oder die womöglich Ambitionen entwickelt, Kritik äußert oder sonst wie vom großen Vorsitzenden ablenkt.

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