Es gibt Leute, die halten die Demokratie für eine Kiste - neunzig Zentimeter hoch und 35 Zentimeter breit. Oben hat die Demokratie einen Deckel mit Schlitz. So ist das in der Bundeswahlordnung geregelt, Paragraf 51 Absatz 2. Alle paar Jahre kommen dann viele Leute zu dieser Kiste . Die Kiste heißt "Urne", also genauso wie das Gefäß, in dem die Asche von Verstorbenen aufbewahrt wird. Wahlurne - das ist eigentlich ein merkwürdiger Name, denn die Demokratie wird ja an diesen Wahltagen nicht verbrannt und beerdigt. Im Gegenteil: Sie wird geboren, immer wieder neu, alle paar Jahre. Wahltage sind sozusagen die Geburtstage der Demokratie.
Kolumne:Die Zukunft als Drohwort
Lesezeit: 4 min
Demokratie ist mehr als ein Gang zur Wahlurne. Sie ist eine Wertegemeinschaft. Darum ist die AfD keine demokratische Partei.
Kommentar von Heribert Prantl
Prantls Blick:Organ der Rechtspflege
Vom Leben und Tod des SZ-Gerichtsreporters Erwin Tochtermann: Die Tat, der Täter und der Zweifel.
Lesen Sie mehr zum Thema